In Deutschland wird Müll nicht nur produziert, sondern auch zu einem wertvollen Gut! Laut dem Welt-Abfall-Index von 2022 verursacht jeder Deutsche im Schnitt 632 Kilogramm Müll pro Jahr – das ist mehr als der weltweite Durchschnitt von 527 Kilogramm. Im Landkreis Amberg-Sulzbach hat man das erkannt und im Jahr 2023 durch die Vermarktung von Wertstoffen fast zwei Millionen Euro eingenommen. Diese Einnahmen helfen, die Abfallgebühren niedrig zu halten und steigende Kosten bei der Restmüllabfuhr auszugleichen. Robert Graf, der Leiter des Amts für Abfallwirtschaft, betont: „Unser Wertstoffhofsystem ist bürgernah und sorgt dafür, dass die Abfallgebühren seit vielen Jahren auf einem sehr niedrigen Niveau sind.“
Kriminalität am Wertstoffhof
Doch wo es Wertvolles gibt, sind auch die Kriminellen nicht weit! Immer wieder kommt es zu Diebstählen von Wertstoffen, insbesondere Altmetall. Wertstoffhof-Mitarbeiter Manuel berichtet: „Deswegen schmeiße ich immer Messing und alles, was wertvoll ist, nach hinten.“ Einmal wollte ein Dieb sogar einen ganzen Stapel Kennzeichen klauen! Die rechtlichen Bestimmungen sind klar: Was einmal auf dem Wertstoffhof angeliefert wird, gehört dem Betrieb.
Doch nicht nur Diebe sorgen für Aufregung. Auch die Anlieferer selbst können zur Herausforderung werden. „Wir werden oft beleidigt“, erzählt Manuel, und solche Konflikte nehmen zu. Regina, eine Kollegin, versucht, die Situation zu beruhigen: „Ich versuche, alles ruhig zu lösen. Aber es gibt Kollegen, die drohen gleich mit Platzverweisen oder der Polizei.“ Am Ende eines langen Arbeitstags, kurz vor 18 Uhr, müssen die Mitarbeiter ein dickes Fell beweisen. Kuriositäten sind an der Tagesordnung: Einmal wollte jemand einen Spanferkelkopf im Grüncontainer entsorgen! „Das geht gar nicht“, schüttelt Regina den Kopf. Nach einem Tag am Wertstoffhof wird klar: Der Schweinskopf gehört in den Restmüll!
Details zur Meldung