In Ulm hat der Spatenstich für einen neuen Wärmespeicher stattgefunden, dessen Dimensionen ihn zu einem markanten Bauwerk machen werden. Projektleiter Axel Brettschneider von der Fernwärme Ulm (FUG) verglich den über 80 Meter hohen Speicher mit einer riesigen Thermoskanne, die heisses Wasser speichern wird. Dieser Speicher dient dazu, überschüssige Wärme aus den benachbarten Biomasse-Heizkraftwerken aufzunehmen und für späteren Gebrauch bereitzuhalten, was eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Fernwärmeversorgung spielt.
„Durch den neuen Wärmespeicher werden wir in der Lage sein, jährlich bis zu 5000 Tonnen CO2 zu sparen und den Einsatz fossiler Energieträger um 25 Prozent zu reduzieren“, erklärte Andreas Mühlig, der Aufsichtsratsvorsitzende von EnBW. Mithilfe des Speichers sollen kurzfristige Schwankungen in der Wärmeversorgung besser ausgeglichen werden, was nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Bewohner Ulms von Bedeutung ist. Rund 3200 Haushalte werden künftig von diesen Entwicklungen profitieren, was die Technik als Signal für die künftige klimaneutrale Fernwärmeversorgung herausstellt.
Bauwerke mit beeindruckender Größenordnung
Die Bauarbeiten für den neuen Wärmespeicher in der Ulmer Weststadt haben bereits begonnen, wobei die Dimensionen des Gebäudes auf der Baustelle deutlich sichtbar werden. Für das Fundament werden 85 Bohrpfähle in die Erde eingelassen, die bis zu 40 Meter tief reichen. Der Speicher wird voraussichtlich ein Volumen von etwa 40.000 Tonnen Wasser haben und soll Mitte 2026 in Betrieb genommen werden.
Die Höhe des künftigen Turms hat in der Stadt für viele Fragen, aber auch für Verständnis gesorgt. Brettschneider erklärte, dass die stattliche Höhe entscheidend sei, um auch höher gelegene Stadtteile mit Wärme zu versorgen, ohne auf Druckpumpen angewiesen zu sein. Damit wird nicht nur die technische Effizienz erhöht, sondern die Versorgungssicherheit für die Bürger in allen Bereichen des Stadtgebiets gewährleistet.
Auswirkungen auf die Stadtsilhouette
Bezüglich der Auswirkungen auf das Stadtbild ist bereits jetzt klar, dass das neue Bauwerk die Silhouette Ulms prägen wird. Der Speicher könnte in der Nähe des Ulmer Münsters sichtbar werden, was aufgrund seiner imposanten Höhe bemerkenswert ist. Dennoch wird versichert, dass das Münster als Wahrzeichen dadurch nicht beeinträchtigt wird. Ulm hat mit einem ähnlichen, aber kleineren Speicher im Donautal bereits gute Erfahrungen gemacht, sodass von den Verantwortlichen eine positive Erwartungshaltung besteht.
Demnach wurde der Speicher in der Ulmer Weststadt als ein notwendiger Schritt betrachtet, um den Übergang zu einer nachhaltigeren Energieversorgung in der Stadt zu fördern. Die neue Anlage stellt nicht nur einen technologischen Fortschritt dar, sondern auch ein weiteres Zeichen für den Umweltschutz und die Bemühungen um eine klimaneutrale Stadtentwicklung. Das Projekt ist ein Beispiel dafür, wie moderne Infrastruktur und grüne Technologien Hand in Hand arbeiten können, um einen positiven Beitrag zur Lösung der globalen Klimakrise zu leisten.
Die Fernwärme Ulm ist optimistisch, was die nächsten Schritte des Projekts betrifft. Die Verantwortlichen betonen, dass mit dem Bau des Speichers ein wichtiges klares Signal für die Energiewende in der Region gesetzt wird und dass sie bereit sind, in die Zukunft zu investieren, um Ulm als klimaschonende Stadt weiterzuentwickeln. Dies ist nicht nur von Bedeutung für die aktuellen Bewohner, sondern auch für kommende Generationen.
Weitere Details zu diesem ambitionierten Projekt sind bei www.schwaebische.de zu finden.