In Tuttlingen brodelt es! Oberbürgermeister Michael Beck schlägt Alarm: In den Schulen der Stadt wird muttersprachlicher Unterricht durch Lehrer aus der Türkei angeboten, und das sorgt für große Bedenken. Beck sieht in diesen Lehrmethoden eine Gefahr für die Integration und für das gesellschaftliche Bild, das den Schülern vermittelt wird. „Ich bin für die Integration, aber alles, was in den Schulen passiert, muss staatlicher Aufsicht unterliegen“, erklärt er besorgt.
Insgesamt elf Schulen in der Stadt mit 38.000 Einwohnern bieten diesen speziellen Unterricht an, der direkt von Lehrern aus der Türkei geleitet wird. Diese Lehrer unterstehen nicht dem deutschen Bildungssystem, was Beck als problematisch erachtet. „Man muss nur aus dem Fenster schauen, um zu sehen, welches Rollen- und Gesellschaftsbild hier vermittelt wird“, so Beck weiter. In einer Stadt, in der 18 Prozent der Bevölkerung türkische Wurzeln haben, ist die Sorge um die Wertevermittlung besonders groß.
Unzureichende Kontrolle im Unterricht
Beck fordert eine stärkere Kontrolle und Aufsicht über den muttersprachlichen Zusatzunterricht. Der Unterricht wird nur in Ausnahmefällen als reguläres Fach angeboten, was die Situation noch komplizierter macht. Die Frage bleibt: Wie kann man sicherstellen, dass die Werte, die in den Schulen vermittelt werden, mit den Grundsätzen der deutschen Gesellschaft übereinstimmen? Becks Appell an die Verantwortlichen ist klar: Es muss eine Lösung her, die sowohl die Integration fördert als auch die Qualität des Unterrichts sichert.