Im Bezirk Sigmaringen gibt es frische Entwicklungen in der dermatologischen Versorgung. Ab dem kommenden Montag beginnt der Dermatologe Johannes Pawlowski, neue Patienten in seiner neu eröffneten Praxis zu behandeln, die in den ehemaligen Räumlichkeiten von Kähny untergebracht ist. An diesem Samstag wird die Praxis mit einer Eröffnungsfeier eingeweiht, was den Ort für ansässige Patienten noch attraktiver macht.
Pawlowski, der sich auf die Behandlung von Hauterkrankungen sowie Dermapathologie spezialisiert hat, plant darüber hinaus den Aufbau eines Zentrums, das sich auf die Behandlung von Krebs- und Autoimmunerkrankungen fokussiert. Diese Initiative könnte eine wesentliche Verbesserung der medizinischen Versorgung in der Region darstellen, da Patienten sowohl telefonisch als auch online Termine vereinbaren können – auch für Neupatienten stehen die Türen offen.
Patientenlage in Bad Saulgau
In der benachbarten Stadt Bad Saulgau bietet Dr. Andreas Jenke in seiner Praxis an der Friedrich-List-Straße ebenfalls neue Patienten an. Allerdings gibt es derzeit einen Terminengpass, da die Warteliste bis Ende November reicht. Anders sieht es in der Praxis von Dr. Stefan Dichmann aus, wo die Kapazitäten stark eingeschränkt sind. Die Wartezeiten für Neuaufnahmen sind extrem lang und es müssen bereits angemeldete Patienten bis Mai 2025 auf einen Termin warten, wie Regina Dichmann, die Frau des Arztes, bedauert.
Die Situation bei Dr. Adriana Fabian in Sigmaringen stellt sich noch kritischer dar. Seit November 2023 nimmt sie keine neuen gesetzlich versicherten Patienten mehr auf. Als einzige Dermatologin in der Stadt hat sie über 15.000 Patienten in ihrer Kartei und führt aktuell einen Aufnahmestopp ein, was die tragische Realität der Überlastung in ihrem Fachgebiet verdeutlicht.
Überdurchschnittliche Versorgungsrate
Erstaunlicherweise weist der Kreis Sigmaringen eine überdurchschnittliche Versorgung mit Hautärzten auf, trotz der bereits angesprochenen Engpässe. Laut der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) lag der Versorgungsgrad zum 3. Juli bei 89,7 Prozent. Durch die Niederlassung von Johannes Pawlowski steigt dieser Wert auf beeindruckende 119,7 Prozent. Dies bedeutet, dass die Region gut versorgt ist, auch wenn das zukünftige Wachstum in diesem Sektor aufgrund der festgelegten Obergrenze von 110 Prozent für neue Praxen eingeschränkt sein wird.
Im Gegensatz dazu sieht die Situation bei den Hals-, Nasen- und Ohrenärzten deutlich schlechter aus. Mit nur 71,8 Prozent ist der Versorgungsgrad in diesem Bereich weit unter dem Durchschnitt, was auf einen klaren Mangel an Fachärzten hinweist. Diese Entwicklungen unterstreichen die unterschiedlichen Herausforderungen und Chancen in der medizinischen Versorgung der Region.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik bietet der Bericht auf www.schwaebische.de tiefere Einblicke.
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