Am Mittwochnachmittag kam es zu einer plötzlichen Sperrung der Bahnstrecke zwischen Ulm und Blaubeuren, und das aus einem ernsten Grund: Eine Brücke, die im Altental über die Gleise führt, ist in einem als unsicher eingestuften Zustand. Aus Sicherheitsgründen sind seitdem auch Zugfahrten unter dieser Brücke nicht mehr möglich.
Die schmale Straßenbrücke, gelegen gegenüber dem Steinbruch an der Wippinger Heusteige, ist im Eigentum der Stadt Blaustein. Bereits am gleichen Vormittag wurde die Straße über die Brücke vorsichtshalber gesperrt. Etwa um halb vier nachmittags wandte sich die Bahn an die Öffentlichkeit und verkündete die Schließung der darunter befindlichen Bahnstrecke.
Probleme beim Schienenersatzverkehr
Obwohl die Gleise gesperrt waren, gab die Bahn erst eine Stunde nach der Schließung über X (ehemals Twitter) bekannt, dass keine Züge mehr fahren. Zeitweise zeigte die Anzeigetafel am Herrlinger Bahnhof weiterhin Fahrpläne an, die den Zugbetrieb nach Blaubeuren vorsehen, während diese in der Realität nicht stattfinden können. Der angekündigte Bus-Ersatzverkehr zwischen Herrlingen und Blaubeuren sollte um 18 Uhr starten, verzögerte sich jedoch auf etwa 18.45 Uhr.
Die Passagiere waren in der Zwischenzeit gezwungen, die normalen Linienbusse zwischen Blaustein und Blaubeuren zu nutzen. Während die Züge ab Blaubeuren in Richtung Ehingen wieder verkehrten, blieb die Situation für Reisende, die auf diese Verbindung angewiesen sind, unübersichtlich.
Die Situation der Anwohner
Eine besonders angespannte Lage herrscht für die Anwohner im Altental, wie Jens Wagner, der dort ein Auszeithaus betreibt. Für ihn stellt die gesperrte Brücke die einzige Zufahrtsmöglichkeit zu den auf Blaubeurer Seite gelegenen Wohnhäusern dar. Der parallel zur Bahnstrecke verlaufende geschotterte Feldweg ist seit der Brückensperrung der einzige Zugang, und Wagner macht sich ernsthafte Sorgen, wie dies die Zustellung von Paketen und den Müllabtransport beeinflussen könnte.
Die Blausteiner Feuerwehr hat bereits reagiert und prüft die Zufahrtsmöglichkeiten. Kommandant Jörg Mayer gibt an, dass die Feuerwehr einige Hecken zurückschneiden wird, um den Zugang für Einsatzfahrzeuge zu erleichtern. Dies ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass im Notfall Hilfe schnell zu den Anwohnern gelangen kann. Auch die Rettungsleitstelle in Ulm hat die Informationen über die Brückensperrung notiert, um die Einsatzkräfte entsprechend zu informieren.
Stellungnahme der Deutschen Bahn
In einer kurzen Mitteilung bezüglich der laufenden Sperrung erklärte die Deutsche Bahn am Mittwoch: „Liebe Fahrgäste, die Dauer der Sperrung wird mindestens bis zum 31. Oktober andauern. Grund sind die Beschädigungen an der Brücke. Wir haben heute, am 16. Oktober, einen Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Ulm Hauptbahnhof und Blaubeuren im Pendelverkehr bis 21 Uhr eingerichtet. Aktuelle Informationen zur Situation folgen, sobald wir Rückmeldungen von unseren Partnern erhalten.“ Mehr zu diesem Thema findet sich in einem Bericht auf www.schwaebische.de.