In Italien tobt ein erbitterter Kampf ums Überleben! Die Provinz Belluno setzt alles daran, die Marmorata, eine bedrohte Forelle, vor dem Aussterben zu bewahren. Doch ein gefräßiger Feind, der Kormoran, bedroht dieses ehrgeizige Vorhaben. An den Ufern des Piave-Flusses breitet sich der gefiederte Räuber aus und gefährdet die Zukunft der Marmorforellen. Beide Arten stehen unter dem Schutz der EU, was die Situation zusätzlich verkompliziert.
Im Jahr 2024 wurden in Belluno beeindruckende 500.000 Marmorforellen-Jungfische ausgesetzt. Doch die Vizepräsidentin der Provinz, Silvia Calligaro, warnt: „Die Gier der Kormorane könnte all unsere Bemühungen zunichte machen.“ Diese Meistertaucher können bis zu 30 Meter tief tauchen und verschlingen täglich bis zu 10 Kilogramm Fisch! Die Fischereiverbände und die Provinz fordern dringend Maßnahmen zum Schutz der Forellen, doch die gesetzliche Lage lässt kaum Spielraum für Lösungen. „Wir müssen einen Gleichgewichtspunkt erreichen“, so Calligaro. Die Zeit drängt, denn das Projekt zur Rettung der Marmorforellen läuft bis 2025.
Der Kormoran: Vom Aussterben bedroht zum Fischräuber
Die Kormoran-Population in Belluno ist auf etwa 200 Tiere angewachsen. Diese Raubvögel, einst vom Aussterben bedroht, stellen nun eine ernsthafte Bedrohung für die Marmorata dar. In den letzten Jahren haben sich die Kormorane stark vermehrt, was zu einem dramatischen Rückgang der Fischbestände geführt hat. Die Provinz Bozen berichtet von einem massiven Rückgang der Fischbiomasse, insbesondere bei gefährdeten Arten wie der Marmorierten Forelle. „Die Salmoniden konnten sich bis heute nicht erholen“, warnen die Behörden.
Die Debatte um den Kormoran ist hitzig. Während einige fordern, die Raubvögel zu regulieren, um die Fischbestände zu schützen, argumentieren andere, dass Abschüsse nur das Problem verlagern würden. Die historische Verfolgung des Kormorans in den 1960er Jahren führte zu seinem Rückgang, doch seit seiner Schutzstellung in den 70er Jahren hat sich die Population explosionsartig vermehrt. Die Herausforderung bleibt: Wie kann man sowohl den Kormoran als auch die Marmorata schützen, ohne dass eine Art die andere auslöscht?