In der Stadthalle von Rottweil fand am Freitagabend, dem 11. Oktober, eine bewegende Freisprechungsfeier statt, bei der 227 Auszubildende in feierlichem Rahmen ihre Gesellenbriefe überreicht bekamen. Die Veranstaltung wurde von Kreishandwerksmeister Ralf Rapp und Handwerkskammerpräsident Werner Rottler geleitet, die beide deutlich ihre Freude und Ergriffenheit über die Leistungen der jungen Menschen zeigten. Vor etwa 650 Anwesenden, darunter Familienangehörige und Vertreter der Ausbildungsbetriebe, konnten die neuen Gesellen und Gesellinnen unter tosendem Beifall ihren großen Moment erleben.
Die Freisprechung markiert nicht nur das Ende einer anspruchsvollen Ausbildungsphase, sondern auch einen bedeutenden Schritt in die berufliche Laufbahn der jungen Handwerker. Ralf Rapp, der erste Kreishandwerksmeister der neu gegründeten Kreishandwerkerschaft Donau-Neckar, das Ergebnis der Fusion der Kreishandwerkerschaften Rottweil und Schwarzwald-Baar, beschrieb den Gesellenbrief als einen „Meilenstein“ und zollte den frischgebackenen Handwerkern Respekt für ihre harte Arbeit und Ausdauer.
Daten und Erfolge der Absolventen
Mit ua. 48 Frauen unter den Absolventen zeigt die Feier die Vielfalt und den Erfolg der Ausbildung in der Region. Besonders hervorzuheben sind die Kammersieger: Andreas Grieshaber als bester Anlagenmechaniker, Lucas Hermann als Innungssieger der Elektroniker sowie viele weitere talentierte Handwerker aus unterschiedlichen Berufen. In der neuen Kreishandwerkerschaft Donau-Neckar werden über 1.300 Auszubildende in 461 Betrieben ausgebildet. Der Schwerpunkt liegt auf Berufen wie Schreiner, Elektroniker und Zimmerleute, die die größte Anzahl der Gesellenbriefe bei dieser Veranstaltung erhielten.
Besonders wertvoll sind die Ansichten und Wünsche der Verantwortlichen für die Ausbildung im Handwerk. So hebt Rottler hervor, dass die Politik die Bedeutung des Handwerks erkannt hat und sich wünscht, dass noch stärkere Verbindungen zwischen Schulen und dem Handwerk geschaffen werden. Dieser Wunsch schließt mehr finanzielle Unterstützung für Bildungseinrichtungen ein und eine Reduzierung bürokratischer Hürden, um den Handwerkern zu ermöglichen, sich auf ihre Kunden zu konzentrieren, statt sich mit Bürokratie herumschlagen zu müssen.
Ralf Rapp appellierte an die neuen Gesellen, sich aktiv in Gesellenprüfungsausschüssen, in Vereinen oder Kommunen zu engagieren und dem Handwerk treu zu bleiben. „Wenn Sie verantwortungsvoll arbeiten, werden Sie in den nächsten 40 Jahren in 130 verschiedenen Handwerksberufen für die Gesellschaft da sein“, betonte er.
Abschließend bot die Feier nicht nur einen würdigen Rahmen für den Übergang in die berufliche Zukunft, sondern auch zahlreiche Möglichkeiten für die neuen Gesellen, ihre Karrieren zu gestalten. Sie stehen nun vor der Herausforderung, ihre erworbenen Fähigkeiten in der Praxis einzusetzen und sich möglicherweise auch in Zukunft durch Meisterkurse weiterzubilden oder gar eigene Betriebe zu übernehmen.
Diese Feier war ein bedeutendes Ereignis für die Region, das die jungen Handwerker und deren Beiträge zur Gesellschaft zelebrierte. Die ausgezeichnete Organisation und das große Engagement aller Beteiligten lassen auf eine vielversprechende Zukunft für die Handwerksberufe in der Kreishandwerkerschaft Donau-Neckar hoffen.