In Reutlingen-Betzingen blüht die Faszination für den Füllfederhalter wie nie zuvor! Trotz der digitalen Welt, die uns umgibt, erstrahlt dieser klassische Schreibstil in voller Pracht. Der „Tag des Füllfederhalters“, der jedes Jahr am ersten Freitag im November gefeiert wird, erinnert uns daran, dass viele Menschen die Kunst des Handgeschriebenen mit Tinte nach wie vor schätzen.
Im Schreibwarenladen Ehinger stehen die Regale voll mit Füllfederhaltern in allen Farben und Formen. Michel Ehinger, der Inhaber, berichtet stolz, dass ein erheblicher Teil seines Umsatzes aus dem Verkauf dieser edlen Schreibgeräte stammt. Besonders Schulkindern wird der Füller ans Herz gelegt, denn ab der zweiten Klasse müssen sie den sogenannten Füller-Führerschein erwerben. Das Sortiment reicht von günstigen Modellen bis hin zu luxuriösen Exemplaren, wie einem Füller mit einer Feder aus Massivgold, der satte 170 Euro kostet!
Kalligrafie als Kunstform
Doch nicht nur Schüler greifen zum Füller! Sotiris Dandanas, ein leidenschaftlicher Kalligraf aus Tübingen, nutzt ihn als sein Hauptwerkzeug. Seine Liebe zur Kalligrafie entdeckte er 2017 und seitdem hat er sich in die Kunst des Schönschreibens vertieft. „Kalligrafie ist ein visuelles Gedicht, das alle Sinne weckt“, sagt Dandanas. Für ihn ist das Schreiben mit dem Füller nicht nur eine kreative Betätigung, sondern auch eine meditative Erfahrung. Jedes Kunstwerk erfordert Geduld und Übung, und Dandanas hat eine beeindruckende Sammlung von Füllfederhaltern, mit denen er seine einzigartigen Designs kreiert.
Die Rückkehr des Füllfederhalters ist also mehr als nur ein Trend – es ist eine leidenschaftliche Wiederbelebung einer Kunstform, die Generationen verbindet. Egal ob für persönliche Briefe oder kunstvolle Kalligrafien, der Füller bleibt ein unverzichtbares Werkzeug für viele, die das Besondere schätzen.