Der Besuch von Charles III. in Australien hat in der Öffentlichkeit für reichlich Diskussionen gesorgt. Nur wenige wissen, dass es sich um seine erste Reise als König handelt, und es könnte möglicherweise auch seine letzte sein. Charles landete gemeinsam mit seiner Frau, Königin Camilla, in Sydney, während der Himmel über der Stadt mit Regen bedeckt war. Ein wichtiger Teil dieser Reise ist ein Treffen mit australischen Krebsforschern, das nicht nur sein Engagement für die Forschung zeigt, sondern auch eine persönliche Dimension hat, da er selbst kürzlich seine Krebserkrankung öffentlich gemacht hat. Diese Reise hat für Charles eine hohe Priorität, was zeigt, dass er sogar seine Behandlung unterbricht, um nach Down Under zu reisen.
Australien ist kein unbekanntes Terrain für den britischen Monarchen; es ist bereits sein 17. Besuch in dem Land. Interessanterweise fällt die Reise genau in eine Zeit, in der die Debatte über die Zukunft der Monarchie in Australien aufflammt. Viele Andringe befürworten ein Referendum zur Abschaffung der konstitutionellen Monarchie. Besonders der australische Premierminister Anthony Albanese, ein erklärte Republikaner, hat in der Vergangenheit bereits angekündigt, dass eine solche Abstimmung in naher Zukunft anstehen könnte, doch die jüngsten Aussagen zeigten eine Kehrtwende — das Thema scheint aus Prioritäten der Regierung geraten zu sein.
Der republikanische Wind weht stark
Die Diskussion um die Regierungsform ist bei jedem Besuch eines Staatsoberhaupts stets präsent. In Australien gab es immer wieder Bestrebungen, den Monarchen abzulehnen. Im Januar sagte Albanes Kabinettsmitglied Matt Thistlethwaite, dass ein Referendum „keine Priorität“ habe. Dies hat die Fronten zwischen relevanten Parteien und der Bevölkerung verwischt. Laut dem Verfassungsrechtler Craig Prescott ist die Frage, ob Australien eine Republik werden soll, letztlich Angelegenheit der Australier selbst und das Königshaus hat klar gemacht, dass es sich nicht in innere Angelegenheiten einmischen möchte. Für ihn stellt eine Umwandlung der Staatsform keine ernsthafte Bedrohung für die Monarchie zur heutigen Tagesordnung dar, selbst wenn Australien beschließen würde, sich von der Krone zu trennen. Bei einer Umfrage im Jahr 1999 sprach sich die Mehrheit für die monarchische Ordnung aus, und aktuelle Forschungsinstitute, wie YouGov, vermerken, dass die Australier dem Thema mit gemischten Gefühlen gegenüberstehen; ein Viertel ist stolz auf die Monarchie, während eine ähnliche Anzahl sich dafür schämt. Der Rest steht dem Thema eher gleichgültig gegenüber.
Ein entscheidender Punkt in diesem Bezug ist auch die Entscheidung, Charles nicht, wie seine Mutter zuvor, auf dem australischen Fünf-Dollar-Schein abzubilden. Stattdessen plant man, das Design zu nutzen, um die indigene Kultur zu würdigen. Diese Entscheidung spiegelt einen kulturellen Wandel im Land wider, wo zunehmend auch die Stimmen der Ureinwohner Gehör finden. Die Proteste im Jahr 2022, bei denen Tausende, vor allem indigene Australier, gegen den kolonialen Einfluss des britischen Imperiums demonstrierten, sind ein weiteres Zeichen für den gesellschaftlichen Wandel.
Populäre royale Familie
Trotz der zahlreichen Gegenstimmen wird Charles in Australien überraschenderweise überwiegend gut akzeptiert. Laut Umfragen ist er beliebter als viele lokale Politiker und nur sein Sohn William wird noch geschätzter. Das könnte als ein Anzeichen gewertet werden, dass das monarchische Erbe trotz aller Diskussionen auch in der Zukunft eine Rolle spielen wird. Unterdessen plant die Anti-Monarchie-Organisation Republic, die für Aufsehen sorgt mit ihren Protesten, auch während dieses Besuchs zu demonstrieren. Ihr Ziel sind klare und prägnante Botschaften gegen die britische Monarchie.
Mit all diesen Faktoren im Hintergrund könnte Charles‘ Reise nach Australien mehr als nur eine royale Pflichtübung sein. Der Monarch selbst hat betont, dass die Kulturen und Gemeinschaften, die Australien einzigartig machen, im Zentrum seines Interesses stehen. Es bleibt abzuwarten, wie die Entwicklungen in Down Under sich gestalten werden, insbesondere in Bezug auf die Spannungen zwischen dem Wunsch nach einer Republik und der anhaltenden Unterstützung für die Monarchie.
Details zu diesem Besuch und der laufenden Debatte über die Monarchie in Australien sind umfassend dokumentiert auf www.pz-news.de.