In der Diskussion um die Finanzierung eines kostenlosen Mittagessens in den Schulen der Stadt Bietigheim-Bissingen gibt es erhebliche Bedenken hinsichtlich der entstehenden Kosten. Die Stadtverwaltung hat aktuell im Kita-Bereich Kosten von etwa 600.000 Euro pro Jahr festgestellt. Mit der Möglichkeit, ein komplett kostenloses Mittagessen für die Schüler anzubieten, könnten die Ausgaben jedoch drastisch ansteigen. Hochmuth, ein verantwortlicher Sprecher der Stadt, bezifferte die täglichen Kosten auf rund 21.000 Euro, basierend auf einem Essenspreis von 4,50 Euro pro Portion, verteilt auf über 4.600 Schüler.
„Die Essenskosten werden bisher nahezu kostendeckend auf die Eltern umgelegt“, erklärte Hochmuth und ergänzte, dass eine vollkommene Freistellung der Eltern vom Essenspreis finanziell nicht tragbar wäre. Für den städtischen Haushalt würde dies eine tiefgreifende Entscheidung darstellen, die auch nicht gerechtfertigt sei. Ein kostenloses Mittagessen könnte bald eine nicht zu ignorierende finanzielle Belastung für die Gemeinde darstellen.
Logistische Überlegungen und Zuständigkeiten
Im Bönnigheimer Schulzentrum wird eine neue Mensa errichtet, was die logistische Umsetzung eines kostenlosen Mittagessens erleichtern könnte. Bürgermeister Albrecht Dautel ist durchaus optimistisch, was die Möglichkeit betrifft, in zwei Jahren alle Kinder in Kindertagesstätten und Schulen mit Essen zu versorgen. Dennoch merkt er an, dass eine solche Maßnahme in erster Linie eine schulpolitische Entscheidung des Landes wäre, und daher die Verantwortung für mögliche Kostenerstattungen bei den Schulträgern liege.
„Sicherlich muss dazu ein erhöhter Schullastenausgleich erfolgen“, so Dautel weiter. Dies würde bedeuten, dass die Finanzierung von den Sachkostenbeiträgen des Landes abhängig wäre, um die Essenskosten abzudecken. Die Umstellung auf ein kostenloses Mittagessen würde im besten Fall durch erhöhte Steuersätze bei der Einkommens- oder Vermögenssteuer möglich sein. Dabei betont Dautel, dass die Stadt Bönnigheim keine eigenen Maßnahmen zur Finanzierung eines kostenlosen Schulessens in Betracht ziehen wird, da es sich nicht um eine kommunale Aufgabe handelt.
Die Diskussion um die Kosten für ein kostenloses Mittagessen in Schulen bleibt also ein heißes Thema in der Region, das nicht nur finanzielle, sondern auch organisatorische und politische Dimensionen hat. Die Verantwortlichen fordern eine klare Entscheidung vom Land, um die finanziellen Grundlagen für solche Initiativen zu sichern. Die anstehenden Entwicklungen könnten weitreichende Auswirkungen auf die Schulverpflegung im Landkreis Ludwigsburg haben.
Weitere Details zu diesem Thema sind in einem aktuellen Artikel zu finden, auf www.bietigheimerzeitung.de.