In der Stadt Tettnang wurde vor Kurzem eine informative Veranstaltung zum Thema „Fake News“ und „Verschwörungsmythen“ abgehalten. Zwei erfahrene Polizeibeamtinnen, Jule Leisner und Sigrid Blenke, haben in der Stadtbücherei Fragen rund um die Gefahren dieser Phänomene erörtert. Die Initiative stammte von Monika Martin, die für die Fachstelle „Demokratie leben“ beim Landratsamt Bodenseekreis tätig ist und Unterstützung für demokratische Werte in Deutschland fördert.
Die Referentinnen arbeiten beim Landeskriminalamt Stuttgart und beim Polizeipräsidium Ravensburg und brachten wertvolle Insights über die Bedrohung der demokratischen Grundordnung durch Verschwörungsmythen mit. Diese Art von Mythen kann bis zur Radikalisierung führen und hat rechtliche Konsequenzen, die ernstgenommen werden müssen. Ihr Vortrag beleuchtete, wie diese Mythen in sozialen Medien verbreitet werden und sich schnell in der Bevölkerung verbreiten können.
Unterschiede zwischen Fake News und Verschwörungsmythen
Im Rahmen der Veranstaltung wurde zuerst erklärt, was genau unter Fake News und Verschwörungsmythen verstanden wird. Fake News bezeichnet bewusst verbreitete Falschaussagen, die dazu dienen, Einzelpersonen oder Institutionen zu diskreditieren. Im Gegensatz dazu sind „Verschwörungsgläubige“ davon überzeugt, dass ihre Wahrheit die einzige gültige ist. Diese Überzeugungen können sogar strafrechtliche Implikationen nach sich ziehen, da sie häufig mit kriminellen Handlungen einhergehen.
Die Polizeibeamtinnen führten das Beispiel der sogenannten Reichsbürgerbewegung an, die durch ihre Verbreitung von Unwahrheiten, sowie mit Waffenbesitz und anderen kriminellen Aktivitäten in den Fokus der Polizei gerückt ist. Auch andere Gruppen, die Hassreden verbreiten, stehen im Visier der Sicherheitskräfte. Insbesondere seit der COVID-19-Pandemie ist ein Anstieg solcher Aktivitäten zu verzeichnen.
Präventionsmaßnahmen für Jugendliche
Zusätzlich zu den allgemeinen Informationen über Fake News und Verschwörungsmythen präsentierten Leisner und Blenke ein auf Jugendliche zugeschnittenes Präventionsprogramm. Dieses soll nicht nur aufklären, sondern auch den Mut zu Zivilcourage stärken, um Straftaten vorzubeugen. Die Programme werden in Schulen, Universitäten und anderen jugendlichen Einrichtungen durchgeführt, um so viele junge Menschen wie möglich zu erreichen.
Ein zentraler Punkt der Diskussion war, wie die Polizei Verdächtige von Verschwörungsmythen identifiziert und wann sie in Aktion tritt. „Wir werden oft durch Hinweise aus der Bevölkerung auf solche Straftaten aufmerksam. Wenn strafrechtliche Handlungen entstehen, setzen wir Maßnahmen in Gang“, erklärte Blenke. Die Wichtigkeit von Bürgerhinweisen wurde erneut hervorgehoben, um ein schnelles Handeln zu gewährleisten.
Die Veranstaltung zur Aufklärung über die Risiken von Fake News und Verschwörungsmythen erweist sich als ein wesentlicher Baustein im Kampf gegen die Verbreitung von Desinformation. Die Polizeibeamtinnen haben auf diese Weise nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch zur Sensibilisierung und Mobilisation der jungen Bevölkerung beigetragen. Dies kann letztendlich dazu führen, dass ein fundiertes Verständnis über diese Thematiken in der Gesellschaft gefördert wird, was auch für die Aufforderung zur gemeinsamen Verantwortung gilt, die Verbreitung von Falschnachrichten zu bekämpfen.
Für weitere Informationen zu diesem Thema können Interessierte einen detaillierteren Bericht auf www.schwaebische.de nachlesen.