Sozialhilfe-Magnet Wien: Warum Syrer nicht zurückkehren wollen

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Eine AMS-Studie zeigt, dass syrische Flüchtlinge Wien wegen besserer Sozialleistungen als Wohnort wählen. Kommunalwahlen stärken AfD und FPÖ.

Eine AMS-Studie zeigt, dass syrische Flüchtlinge Wien wegen besserer Sozialleistungen als Wohnort wählen. Kommunalwahlen stärken AfD und FPÖ.
Eine AMS-Studie zeigt, dass syrische Flüchtlinge Wien wegen besserer Sozialleistungen als Wohnort wählen. Kommunalwahlen stärken AfD und FPÖ.

Sozialhilfe-Magnet Wien: Warum Syrer nicht zurückkehren wollen

Eine aktuelle Analyse des Arbeitsmarktservice (AMS) zeigt, dass viele syrische Flüchtlinge Wien als bevorzugten Wohnort wählen. Laut der Studie, die am 15. September 2025 vorgestellt wurde, sind höhere Sozialleistungen der Hauptgrund für diese Entscheidung. Insbesondere wird die volle Mindestsicherung in Wien als entscheidender Vorteil hervorgehoben, während andere Bundesländer nur eine Grundversorgung anbieten. Diese Umstände führen dazu, dass Wien als „Sozialhilfe-Magnet“ gilt. Trotz der Entstehung neuer politischer Kräfte, die auch auf die Situation der Flüchtlinge reagieren, bleibt der Verbleib vieler Syrer in Österreich stabil.

Ein Aspekt, der die Rückkehrabsichten der syrischen Flüchtlinge beeinflusst, ist die Sicherheit und Stabilität, die sie in Österreich finden. Der AMS-Bericht belegt, dass die Rückkehrprämie von 1.000 Euro, die von der Bundesregierung angeboten wird, keinen signifikanten Einfluss auf die Entscheidung zur Rückkehr hat. Viele Geflüchtete haben in ihrem neuen Heimatland bereits ein neues Leben aufgebaut und möchten insbesondere ihren Kindern Stabilität bieten. Ein Beispiel aus der Studie zeigt, dass eine Frau, die seit zehn Jahren in Österreich lebt, ihr Kind bereits in der österreichischen Sprache erzogen hat.

Soziale Absicherung und Integration

Besonders auffallend ist die hohe Integrationsquote syrischer Flüchtlinge, die in den letzten Jahren nach Österreich gekommen sind. Laut einem Bericht des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zeigen die Männer eine höhere Erwerbsquote im Vergleich zu Frauen. So waren 77,9 % der männlichen Flüchtlinge, die 2015 einreisten, 2023 mindestens 90 Tage beschäftigt. Dagegen lag die Erwerbsquote der weiblichen Flüchtlinge bei nur 37,7 %. Diese Differenzen werfen ein Licht auf die Herausforderungen, denen sich Frauen gegenübersehen.

Die Arbeitsmarktintegration ist im Westen Österreichs signifikant besser als im Osten. Daten zeigen, dass Flüchtlinge, die im Westen leben, eine Erwerbsquote von über 80 % erreichen konnten, während die Quote im Osten bei 59 % bis 62 % lag. Dies trägt zum allgemeinen Bild bei, dass die Integration erfolgreicher verläuft, wenn Flüchtlinge in österreichischen Städten leben, die wirtschaftlich stärker sind.

Politische Veränderungen und Migrant:innen

Die politische Landschaft beeinflusst zunehmend die Wahrnehmung und Behandlung von Migrant:innen. Die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen am 14. September 2025 verdeutlichen den Aufstieg der AfD, die als neue Arbeiterpartei gilt. Mit Stimmenanteilen zwischen 14,5 und 16,4 Prozent konnte die AfD fast dreimal so viele Stimmen im Vergleich zu 2020 gewinnen. Dadurch wird ein Protest gegen die Globalisierung und die Belastung des Sozialsystems sichtbar. Ähnlich sieht es in Österreich aus, wo die FPÖ bei ungelernten Arbeitern 2024 fast 50 Prozent der Stimmen erhielt.

Die Äußerungen von Robert Misik, einem SPÖ-nahen Publizisten, auf der Plattform Bluesky, die als radikal links wahrgenommen werden, werfen Fragen zur Rolle von sozialen Medien auf. Sein negatives Urteil über Elon Musk, den er als „Faschisten“ bezeichnet, wurde kritisch aufgenommen und als Aufruf zu Gewalt interpretiert. Diese Debatten verdeutlichen die Spannungen, die nicht nur in der politischen Landschaft, sondern auch in der Gesellschaft allgemein bestehen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Herausforderungen und Chancen für Flüchtlinge in Österreich vielfältig sind. Die soziale Absicherung, die in Wien geboten wird, sowie die wirtschaftlichen Perspektiven im Westen beeinflussen entscheidend die Lebensentscheidungen von Migrant:innen. Die politische Entwicklung zeigt zudem, wie dee gesellschaftliche Diskurs über Migration und Integration geführt wird.