Österreich im Stillstand: Wo bleibt der Fortschritt nach einem Jahr?

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In der Sendung exxpress live analysieren Experten die Regierungsbilanz 2025 und kritisieren Stillstand und fehlende Fortschritte.

In der Sendung exxpress live analysieren Experten die Regierungsbilanz 2025 und kritisieren Stillstand und fehlende Fortschritte.
In der Sendung exxpress live analysieren Experten die Regierungsbilanz 2025 und kritisieren Stillstand und fehlende Fortschritte.

Österreich im Stillstand: Wo bleibt der Fortschritt nach einem Jahr?

In der aktuellen Diskussion über die Regierungsbilanz zum Jahresende zeigt sich eine kritische Analyse der vergangenen Monate. In der Sendung exxpress live am Montagmorgen äußerten sich Publizist Werner Reichel und Politikbeobachter Gerald Markel zur Bewertung der bisherigen Regierungsarbeit. Reichel stellte fest, dass sich das Leben der Menschen in Österreich im ersten Jahr der Koalition nicht verbessert habe und bezeichnete dieses Jahr als eines des Stillstands, nicht als Aufbruch. Seine Kritik richtete sich insbesondere gegen die Vertagung notwendiger Entscheidungen durch die Regierung, was die Bürger weiterhin spüren würden. Dabei betonte er, dass die Regierung einerseits Handlungsfähigkeit vermittle, ohne grundlegende Strukturen zu verändern, die das Land belasten. Markel unterstützte diese Kritik, insbesondere im Hinblick auf den Druck auf die Wirtschaft.

In der offiziellen Bilanz wurden wichtige Themen wie Insolvenzen, Investitionszurückhaltung und wachsende Unsicherheit nahezu nicht erwähnt. Besonders besorgniserregend ist, dass der hohe Staatsanteil sich negativ auf die freie Wirtschaft auswirke und eine zunehmende Distanz zwischen der Regierung und der Bevölkerung erkennbar sei. Reichel verwies darauf, dass der Vertrauensverlust in die Politik weiter wachsen werde, während die Verantwortung für die Krise von den Akteuren relativiert wird.

Umfangreiche Reformen und Herausforderungen

Trotz der kritischen Stimmen aus der Bevölkerung wurden im vergangenen Jahr einige bedeutende Maßnahmen von der Bundesregierung beschlossen. Laut dem Bundeskanzleramt konnte die Regierung mithilfe eines umfangreichen Programms, das die Herausforderungen seit dem Zweiten Weltkrieg, wie die Pandemie, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Energiekrise, bewältigte, wichtige Meilensteine setzen. In den 328 Seiten des Regierungsprogramms sind umfassende Reformen verankert, darunter die Ökosoziale Steuerreform und die Abschaffung der kalten Progression.

Ein bemerkenswerter Erfolg ist die konsequente Senkung der CO2-Emissionen sowie die Stärkung des Wirtschaftsstandorts, die auch den Erhalt von hunderttausenden Arbeitsplätzen sichern soll. Laut den vorliegenden Daten wurden rund 85% des Regierungsprogramms erfolgreich umgesetzt. Im Vergleich zur letzten durchgehenden Regierung entspricht dies einer Steigerung von 30%.

Die Bilanz umfasst auch zahlreiche Maßnahmen im Bereich der wirtschaftlichen Entlastung für die Bevölkerung, darunter 1 Milliarde Euro für niedrigere Energiepreise sowie der Ausbau von Investitionen in erneuerbare Energien. Ein Entbürokratisierungspaket mit über 100 Maßnahmen wurde ebenfalls geschnürt, um Unternehmen zu entlasten und das wirtschaftliche Wachstum zu fördern. Dennoch bleibt unklar, ob diese Maßnahmen ausreichen, um das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen.

Ausblick und Zukunftsperspektiven

Mit der Aussicht auf ein Jahr 2026 plant die Regierung bereits Maßnahmen wie eine Nulllohnrunde für Politiker sowie eine Gehaltserhöhung im öffentlichen Dienst. Zusätzlich wird ein Doppelbudget zur Budgetsanierung und verschiedene Reformen, die den Gesundheitsbereich betreffen, angestrebt. Diese weitreichenden Pläne könnten ein Schlüssel zur Überwindung der Herausforderungen sein, vor denen Österreich steht.

Insgesamt bleibt die Frage, ob die eingeleiteten Maßnahmen der Regierung ausreichen, um die aktuellen Krisen zu bewältigen und das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob die Regierung tatsächlich als handlungsfähig angesehen wird oder ob die Sorgen der Bürger weiterhin im Mittelpunkt stehen werden.

Für weitere Informationen können Sie die Berichterstattung auf exxpress, die Regierungsbilanz auf Bundeskanzleramt und die Medienupdates auf Bundeskanzleramt Newsletter nachlesen.