Unternehmen überschätzen Krisenfestigkeit: Wo bleibt das Risikomanagement?
Die 2025 Risikomanagement-Studie zeigt, wie Unternehmen ihre Krisenfestigkeit durch KI und Datenanalyse verbessern können.

Unternehmen überschätzen Krisenfestigkeit: Wo bleibt das Risikomanagement?
Österreichische Unternehmen stehen vor erheblichen Herausforderungen in Bezug auf ihre Krisenfestigkeit und das Risikomanagement. Eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2025 zeigt, dass viele Unternehmen ihre Resilienz überschätzen und dabei wichtige Aspekte, wie Daten und Technologie, vernachlässigen. Laut der Umfrage von EY Österreich, Crif und Business Circle, die 55 Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen befragte, stufen 87,3 % der Unternehmen sich als stark oder sehr stark krisenfest ein. Dennoch messen 38,2 % ihre Resilienz nicht und fast 50 % der Unternehmen beschäftigen weniger als eine Vollzeitkraft für Risikomanagement.Leadersnet berichtet, dass rund 30 % der kleineren Firmen mit weniger als 50 Mitarbeitenden keine Ressourcen für das Risikomanagement bereitstellen.
Aktuell betrachten die Unternehmen vor allem Marktrisiken (69,1 %), Technologie-Risiken (45,5 %) und Finanz-Risiken (43,6 %) als große Herausforderungen. In naher Zukunft erwarten 47,3 % einen Anstieg geopolitischer Risiken, während 45,5 % im Personalbereich potenzielle Schwierigkeiten sehen. Trotz der Herausforderungen bezeichneten 70,9 % der Unternehmen ihre Reaktionsfähigkeit als agil oder sehr agil, auch wenn 34,5 % externe Entwicklungen unzureichend verfolgen. Ein Großteil, 78,2 %, nutzt jedoch Erkenntnisse aus Krisen für die strategische Planung, was auf eine gewisse Lernbereitschaft hinweist.
Technologie und KI im Risikomanagement
Die Bedeutung effizienter Technologien zur Risikoidentifikation wird zunehmend erkannt. Insbesondere der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) revolutioniert das Risikomanagement, indem sie schnelle und präzise Risikoanalysen ermöglicht. Laut einer Untersuchung von KPMG arbeiten fast 50 % der Unternehmen mit KI, um Risiken frühzeitig zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.KPMG hebt hervor, dass operative Risiken an Bedeutung gewinnen, was die Notwendigkeit eines robusten Risikomanagements verdeutlicht.
KI-Technologien erlauben es Firmen nicht nur, große Datenmengen in Echtzeit zu verarbeiten, sondern auch Muster und potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. Mit Hilfe von maschinellem Lernen und prädiktiver Analytik können Unternehmen proaktive Minderungsstrategien entwickeln.Visure Solutions beschreibt, dass KI bei der Identifikation, Bewertung und Priorisierung von Risiken innerhalb einer Organisation eine Schlüsselrolle spielt. Diese Technologien sind in der Lage, auch komplexe, datengesteuerte Umgebungen zu bewältigen, was traditionelle Methoden oft überfordert.
Ausblick auf die Zukunft
Für die Zukunft ist es wichtig, dass Unternehmen nicht nur die Vorteile von KI und Datenanalyse-Tools erkennen, sondern auch einen entsprechenden Zugang zu diesen Technologien sicherstellen. Derzeit haben 45,5 % der Unternehmen keinen Zugriff auf die notwendigen Informationen für eine agile Steuerung und nur 14,5 % nutzen vollständige Echtzeitdaten. Daher planen 43,6 % der Unternehmen, verstärkt Datenanalyse-Tools einzusetzen und 32,7 % möchten Automatisierungslösungen wie Robotic Process Automation (RPA) implementieren.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Integration moderner Technologien, insbesondere KI, entscheidend sein wird, um die Effizienz und Resilienz in Bezug auf Risiken zu steigern. Unternehmen sollten ihre bestehenden Systeme evaluieren und sicherstellen, dass sie auf die anstehenden Herausforderungen vorbereitet sind. Die Bereitschaft zur Veränderung und Implementierung neuer Technologien könnte der Schlüssel sein, um in einem zunehmend unsicheren wirtschaftlichen Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben.