Sommerschule künftig Pflicht: 49.000 Kinder betroffen!

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Ab 2026 wird die Sommerschule für Schüler mit Deutschdefiziten Pflicht. Betroffen sind rund 49.000 Kinder in Österreich.

Ab 2026 wird die Sommerschule für Schüler mit Deutschdefiziten Pflicht. Betroffen sind rund 49.000 Kinder in Österreich.
Ab 2026 wird die Sommerschule für Schüler mit Deutschdefiziten Pflicht. Betroffen sind rund 49.000 Kinder in Österreich.

Sommerschule künftig Pflicht: 49.000 Kinder betroffen!

Ab dem kommenden Jahr wird der Besuch der Sommerschule für Schülerinnen und Schüler, die Schwierigkeiten in der Unterrichtssprache Deutsch haben, in den letzten beiden Ferienwochen verpflichtend. Diese Regelung betrifft rund 49.000 Kinder in Österreich, wie Dolomitenstadt berichtet. Der Ministerratsvortrag zur Anpassung dieses Konzepts wird am Mittwoch von der Regierung beschlossen. Die Sommerschule wurde ursprünglich 2020 eingeführt, um coronabedingte Lernrückstände aufzufangen. Mittlerweile ist das Angebot auch für talentierte Schülerinnen und Schüler zugänglich, was im Jahr 2022 37.400 Teilnehmende verzeichnete.

Für das freiwillige Programm in diesem Jahr hat sich allerdings nur eine geringe Zahl von 7.800 Kindern mit Deutschförderbedarf angemeldet. Daher erscheint die Einführung einer Verpflichtung zur Sommerschule als ein notwendiger Schritt, um das Deutschverständnis von Kindern, die vor Herausforderungen stehen, zu verbessern. Laut dem Bildungsministerium werden Verstöße gegen die Teilnahme als Schulpflichtverletzung geahndet; Verwaltungsstrafen von bis zu 1.000 Euro sind möglich.

Flexible Maßnahmen zur Sprachförderung

Um den unterschiedlichen Förderbedarfen gerecht zu werden, sollen flexible Gruppenzusammensetzungen in der Sommerschule eingerichtet werden. Außerdem können die Bildungsdirektionen den Standort des Unterrichts bestimmen und die Beförderung der Schüler zu den entsprechenden Schulstandorten wird organisiert. Diese Anpassungen erfolgen auf Grundlage von 120 Millionen Euro, die für Sprachförderung und moderne Pädagogik bereitgestellt wurden, wie Mein Bezirk berichtet.

Der Bildungsminister Christoph Wiederkehr wies darauf hin, dass das Lehrerpersonal an die neuen Bedürfnisse angepasst wird. Sollte nicht genügend Freiwillige zur Sommerschule bereitstehen, wird er in letzter Instanz Lehrer auch zur Teilnahme verpflichten müssen. In der zurückliegenden Sommerschule unterrichteten bereits 4.000 Lehrer und 1.600 Studierende.

Langfristige Bildungsstrategien

Im Zuge der Reformen im Bildungswesen betont Wiederkehr, dass die Deutschförderung höchste Priorität hat. Dies geht einher mit umfassenden Plänen zur Schulautonomie und bereits angekündigten Maßnahmen zur Entbürokratisierung der Schulen. Der Bildungsausschuss hat auch einen Entschließungsantrag zur Förderung der deutschen Sprache in Schulen und Kindergärten angenommen, der vorsieht, ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr einzuführen. Dies ist Teil eines größeren Vorhabens, um der Bildungskrise entgegenzuwirken.

Wiederkehr hebt hervor, dass Österreich im internationalen Vergleich wenig in die elementare Bildung investiert. Zudem plant die Regierung, innovative Reformen umzusetzen, um sicherzustellen, dass alle Schüler die notwendige Unterstützung und Förderung erhalten. Einige Initiativen der Oppositionsparteien zur Verbesserung der Schulqualität, wie die Bekämpfung von Gewalt an Schulen, wurden jedoch vertagt. Hier bleiben weitere Diskussionen und Maßnahmen abzuwarten, um den Herausforderungen im Bildungssystem gerecht zu werden.

Die kommenden Reformen und die Einführung der verpflichtenden Sommerschule stellen somit nicht nur einen Schritt in Richtung verbesserter Sprachkenntnisse dar, sondern sind Teil eines umfassenden Plans, das österreichische Bildungssystem zukunftsfähig zu gestalten, wie auch Parlament.gv.at berichtet.