Aufregung um Spielplatz in Wien: Ist das Taj Mahal eine Moschee?

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Ein Facebook-Video über ein Spielhaus in Wien, das fälschlicherweise als Moschee bezeichnet wurde, sorgt für Aufregung. Im Spielplatz steht eine Nachbildung des Taj Mahal. Die Stadt Wien klärt über den interkulturellen Ansatz auf.

Ein Facebook-Video über ein Spielhaus in Wien, das fälschlicherweise als Moschee bezeichnet wurde, sorgt für Aufregung. Im Spielplatz steht eine Nachbildung des Taj Mahal. Die Stadt Wien klärt über den interkulturellen Ansatz auf.
Ein Facebook-Video über ein Spielhaus in Wien, das fälschlicherweise als Moschee bezeichnet wurde, sorgt für Aufregung. Im Spielplatz steht eine Nachbildung des Taj Mahal. Die Stadt Wien klärt über den interkulturellen Ansatz auf.

Aufregung um Spielplatz in Wien: Ist das Taj Mahal eine Moschee?

Anfang September 2025 sorgte ein Video auf sozialen Medien für Aufregung. Ein Mann filmte ein Spielhäuschen auf dem Kontinente-Spielplatz in Kaisermühlen, Wien-Donaustadt, und bezeichnete es sarkastisch als „Moschee“. Die Bezirksvorstehung des 22. Bezirks reagierte umgehend und stellte klar, dass es sich bei dem Spielgerät um eine Nachbildung des Taj Mahal handelt, einem UNESCO-Weltkulturerbe seit 1983. Das Video verbreitete sich schnell auf Plattformen wie Facebook, Instagram, Telegram und X, wobei Nutzer von einer „Kindermoschee“ sprachen und in den Kommentaren sogar „Remigration“ sowie den Abriss des Spielgeräts forderten.

Das Spielhäuschen, das durch seine weiße, quadratische Form, den charakteristischen Zwiebelturm und die vier freistehenden Säulen auffällt, sollte einen spielerischen Zugang zu weltkulturellen Bauwerken ermöglichen und interkulturelles Verständnis fördern. Eine Sprecherin der Stadt Wien bestätigte, dass es in der Stadt „keinen Spielplatz mit religiösem Hintergrund“ gibt. Die architektonischen Ähnlichkeiten zwischen dem Spielgerät und dem ursprünglichen Taj Mahal sind unverkennbar, wobei sich das berühmte Mausoleum in Indien in seinem Symmetrie und seiner beeindruckenden Kuppel widerspiegelt.

Der Kontinente-Spielplatz

Der Kontinente-Spielplatz wurde im Jahr 2007 eröffnet und bietet eine Vielzahl von Attraktionen, die Kinder auf eine Reise um die Welt mitnehmen. In „Ozeanien“ können Kinder auf einem Holz-Koala reiten, während in „Nordamerika“ Tipi-Zelte für Spielspaß sorgen. In „Asien“ können die kleinen Abenteurer das Taj Mahal besuchen, und in „Europa“ wartet ein Rapunzel-Turm darauf, erobert zu werden. Die Stadt Wien betont, dass der Spielplatz dazu gedacht ist, Kindern auf spielerische Art und Weise den Zugang zu kulturellen Bauwerken zu erleichtern.

Die Hintergründe des Taj Mahal sind ebenso faszinierend: Es wurde im 17. Jahrhundert unter der Aufsicht des Mogul-Kaisers Shah Jahan errichtet, um als Mausoleum für seine Frau Mumtaz Mahal zu dienen. Der beeindruckende Bau umfasst ein 17 Hektar großes Gelände mit zusätzlichen Gebäuden wie einer Moschee und einem Gästehaus, alles umgeben von formalen Gärten. Als Meisterwerk der Mogularchitektur zieht der Taj Mahal jährlich über fünf Millionen Besucher an und wurde 2007 als eines der Neuen 7 Weltwunder ausgezeichnet.

Insgesamt zeigt die Kontroverse um das Spielgerät am Kontinente-Spielplatz, wie wichtig kulturelles Verständnis und Sensibilität in der heutigen Zeit sind. Es steht als Beispiel für die Herausforderungen, die bei der Darstellung kultureller Symbole in öffentlichen Räumen auftreten können.