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Ein alarmierender Trend zeichnet sich am Arbeitsmarkt ab: Der Anteil an ausgeschriebenen Vollzeitstellen ist auf historische Tiefststände gefallen. Wie die Daten von karriere.at zeigen, liegt der Anteil der Vollzeitjobangebote nur noch bei 74 Prozent, während er 2014 noch 89 Prozent betrug. Diese Entwicklung geht Hand in Hand mit einem Anstieg der Teilzeitangebote, die mittlerweile 16 Prozent der ausgeschriebenen Stellen ausmachen – im Jahr 2014 waren es nur 6 Prozent. Besonders in der IT-Branche ist der Wunsch nach Teilzeitarbeit groß; hier streben 62 Prozent der Personalverantwortlichen eine reduzierte Arbeitszeit an.
Flexibilität als Schlüssel
Die Unternehmen reagieren auf die Nachfrage nach flexibleren Arbeitsmodellen: 66 Prozent der befragten Personalverantwortlichen geben an, dass sie Vollzeitstellen teilweise auch mit der Option auf Teilzeit ausschreiben. Diese Anpassungen könnten den Wettbewerbsdruck im Fachkräftebereich mildern, allerdings bedeutet die Zunahme von Teilzeitstellen auch, dass der Fachkräftemangel weiter verschärft wird, wie eine Umfrage des ifo Instituts in Zusammenarbeit mit Randstad zeigt. Dort planen 41 Prozent der Unternehmen, neue Teilzeitkräfte einzustellen, aber 54 Prozent beabsichtigen, keine weiteren Teilzeitstellen zu schaffen.
Aus der Sicht vieler Unternehmen sind Teilzeitmodelle vorteilhaft: Über 75 Prozent der befragten Firmen sehen in Teilzeitstellen Vorteile für ihr Unternehmen. Dennoch sind nur 18 Prozent überzeugt, dass Teilzeitkräfte die Produktivität erhöhen. Die Forschungsergebnisse verdeutlichen, dass flexible Arbeitszeiten, wie sie durch Gleitzeitmodelle angeboten werden, eine der Hauptstrategien sind, um Arbeitnehmer langfristig zu halten. Diese Maßnahmen können das Gleichgewicht zwischen dem Fachkräftebedarf und der gleichzeitig bestehenden Nachfrage nach mehr Freizeit herstellen.
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