Sozialwirtschaft: 130.000 Beschäftigte streiken für höhere Löhne!

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Ab 1. Dezember 2025 streiken 130.000 Beschäftigte der Sozialwirtschaft für höhere Löhne. Nächste Verhandlungsrunde am 11. Dezember.

Ab 1. Dezember 2025 streiken 130.000 Beschäftigte der Sozialwirtschaft für höhere Löhne. Nächste Verhandlungsrunde am 11. Dezember.
Ab 1. Dezember 2025 streiken 130.000 Beschäftigte der Sozialwirtschaft für höhere Löhne. Nächste Verhandlungsrunde am 11. Dezember.

Sozialwirtschaft: 130.000 Beschäftigte streiken für höhere Löhne!

Ab Dienstag, den 1. Dezember 2025, beginnen in der Sozialwirtschaft österreichweit Warnstreiks, an denen rund 130.000 Beschäftigte in den privaten Gesundheits-, Sozial- und Pflegeberufen teilnehmen werden. Die Arbeitnehmer fordern eine Lohnerhöhung von vier Prozent, während die Arbeitgeber auf äußere Umstände verweisen, die eine Erfüllung dieser Forderungen erschweren. Diese Streiks wurden nach stockenden Kollektivvertragsverhandlungen in der dritten Runde angekündigt, die ohne Einigung endeten.

Die Betroffenen werden in zahlreichen Einrichtungen an über 120 Standorten die Arbeit für ein bis drei Stunden niederlegen. Die Streiks finden in allen Bundesländern außer Wien ab Dienstag statt, wobei die Aktion in Wien einen Tag später beginnt. Die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) hat bereits weitere Streikbeschlüsse angekündigt und sich bereit erklärt, den Beschäftigten Rückhalt zu geben.

Geplante Aktionen und Auswirkungen

Am Donnerstag plant die Gewerkschaft eine größere Abschlussaktion im Ignaz-Kuranda-Park in Wien, wo die Mitarbeiter eine „Lichter-Menge“ bilden wollen, um den Arbeitgebern ein „Licht aufgehen“ zu lassen. Ein GPA-Sprecher hat versichert, dass Klienten und Angehörige sich keine Sorgen machen müssen, jedoch werden die Streiks spürbare Auswirkungen auf die Arbeitgeberseite haben. Mögliche Effekte sind Ausfälle von Ausflügen für Senioren sowie Schließungen im Kundenverkehr in speziellen Bereichen wie der Suchtberatung.

Die Gehaltserhöhung wird dringend gefordert, um die Reallohnverluste der vergangenen Jahre auszugleichen. Die Arbeitgeberseite hat ein Angebot vorgelegt, das durchschnittliche Lohnerhöhungen von lediglich 1,71 Prozent für Kollektivvertragsgehälter und 1,3 Prozent für IST-Gehälter für 2026 vorsieht. Für 2027 wären einheitliche Steigerungen von 1,65 Prozent vorgesehen. Allerdings lehnen die Gewerkschaften dieses Angebot als unzureichend ab.

Hintergrund der Streiks

Der Vorsitzende der Sozialwirtschaft Österreich, Erich Fenninger, hat die Abhängigkeit von der öffentlichen Hand hervorgehoben und äußerte Skepsis hinsichtlich eines möglichen Abschlusses vor Weihnachten. Laut ihm könnten größere Lohnsteigerungen ohne ausreichende öffentliche Mittel nicht realisiert werden. In der aktuellen Situation zeigt sich, dass die Kollektivvertragsverhandlungen aufwendig und schwierig sind, was zu den bevorstehenden Protesten beigetragen hat.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 11. Dezember angesetzt. Die Gewerkschaften GPA und vida erwarten von den Arbeitgebern ein „faires Angebot“, um die Forderungen nach gerechteren Löhnen zu erfüllen. Die Kollektivvertragsverhandlungen sind für die gesamte Branche von großer Bedeutung, da sie die Grundlage für das Arbeitsumfeld und die Entlohnung von tausenden Beschäftigten bilden.

Insgesamt zeigen die bevorstehenden Streiks die Entschlossenheit der Angestellten der Sozialwirtschaft, für ihre Rechte und eine angemessene Bezahlung zu kämpfen. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um den Verlauf dieser Auseinandersetzung zu beeinflussen.

Für weitere Informationen zu den Streiks in der Sozialwirtschaft besuchen Sie Vienna.at, Die Presse und Mein Bezirk.