Gemeinsam stark: St. Pölten kämpft gegen Gewalt und fördert Zivilcourage!
Am 27.11.2025 findet in St. Pölten eine Vernetzungskonferenz zur Gewaltprävention statt. Ziel: Stärkung der Zivilcourage und Unterstützung für Betroffene.

Gemeinsam stark: St. Pölten kämpft gegen Gewalt und fördert Zivilcourage!
Am 27. November 2025 fand in St. Pölten die regionale Vernetzungskonferenz unter dem Motto „Gewalt hat viele Gesichter. Zivilcourage noch mehr.“ statt. Diese Veranstaltung war die fünfte und abschließende Konferenz der diesjährigen Reihe, die darauf abzielte, die Zusammenarbeit in der Gewaltprävention zu stärken und zivilgesellschaftliches Engagement zu fördern. Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister betonte die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens gegen Gewalt, insbesondere in Anbetracht der alarmierenden Statistiken zu übergriffen an Frauen und Kindern.
Die Konferenz verdeutlichte, dass Gewalt ein gesellschaftliches statt ein privates Problem ist. Shit ist besorgniserregend, dass Übergriffe oft im Verborgenen beginnen, einschließlich Kontrolle, Erniedrigung und Isolation. Außerdem wies Teschl-Hofmeister darauf hin, dass Bewusstsein, Sensibilisierung und Öffentlichkeitsarbeit entscheidend für die Bekämpfung von Gewalt sind. Ziel der Konferenz war es auch, konkrete Handlungsmöglichkeiten zur Förderung eines gewaltfreien Lebens zu vermitteln.
Förderung von Zivilcourage im Alltag
Ein zentraler Punkt der Konferenz war die Förderung von Zivilcourage im Alltag. Im Rahmen dieses Schwerpunkts wurde das „Aktionspaket Zivilcourage“ vorgestellt, das sich an die Bevölkerung, Gemeinden und Vereine richtet. Es soll dazu beitragen, Handlungssicherheit im Umgang mit Gewaltsituationen zu erlangen, wobei die eigene Sicherheit immer berücksichtigt werden muss. Darüber hinaus wurde eine neue Online-Plattform www.stopp-gewalt.at ins Leben gerufen. Diese Plattform bietet Zugang zu regionalen Anlaufstellen und Beratungsangeboten sowie umfassenden Informationen für Fachkräfte und Betroffene.
Die Dringlichkeit solcher Maßnahmen wird durch die erschreckenden Zahlen bekräftigt: Laut den Angaben von StoP hat mehr als jede fünfte Frau in einer Beziehung körperliche oder sexuelle Misshandlung durch ihren (Ex-)Partner erfahren, und durchschnittlich werden drei Frauen pro Monat getötet. Die Täter stehen oftmals in einem Beziehungs- oder Familienverhältnis zu den Betroffenen, was die Komplexität und Tragik der Thematik verdeutlicht. Häusliche Gewalt bleibt häufig ein Tabuthema, sodass viele Vorfälle unentdeckt bleiben und eine hohe Dunkelziffer existiert.
Ein umfassender Ansatz zur Gewaltprävention
Um Gewalt nachhaltig zu bekämpfen, ist ein breit gefächertes Maßnahmenpaket notwendig. Politik und Institutionen erkennen zunehmend die Wichtigkeit von präventiven Strukturen, die auf Bildung, Sensibilisierung und Stärkung sozialer Kompetenzen abzielen. Die Ursachen von Gewalt sind vielschichtig und reichen von sozialen Ungleichheiten über individuelle Konflikte bis hin zu gesellschaftlichem Druck. Die Umsetzung von Gewaltprävention wird daher immer notwendiger, um potenzielle Gewaltsituationen frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
Projekte zur Gewaltprävention, wie die Initiativen „Stark ohne Gewalt“, „Zivile Helden“ oder „Fairplayer.Manual“, machen auf die Problematik aufmerksam und bieten konkrete Hilfe an. Dabei ist es wichtig, dass Unterstützung auch für Männer bereitgestellt wird, die oft in einem Tabu leben und ihre eigene Gewaltbetroffenheit nicht ansprechen können.
Die Gewaltsituation in der Gesellschaft betrifft Menschen aller Altersgruppen. Kinder erleben oft Misshandlungen in der Familie oder durch Gleichaltrige, während Jugendliche häufig Opfer von Mobbing und körperlichen Auseinandersetzungen werden. Frauen sind überproportional oft Opfer häuslicher und sexueller Gewalt. Auch ältere Menschen sind nicht vor Gewalt geschützt, die sich in Vernachlässigung oder finanzieller Ausbeutung äußern kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Konferenz in St. Pölten nicht nur ein notwendiges Forum für Informationen und Austausch geboten hat, sondern auch praktische Handlungsempfehlungen zur Gewaltprävention und Stärkung von Zivilcourage vorgelegt hat. Der gesellschaftliche Auftrag besteht darin, nachdrücklich für ein gewaltfreies Zusammenleben einzutreten und die Werte von Empathie und Respekt an die nächste Generation weiterzugeben.
Die kontinuierliche Arbeit in der Gewaltprävention ist entscheidend, um die Gefahrenquellen zu identifizieren und wirksam zu bekämpfen. Initiativen wie die unter besserewelt.info aufgeführten Maßnahmen sind ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses.