Sara Schaar tritt zurück: Ein Kapitel in Kärntens Politik endet
SPÖ-Landesrätin Sara Schaar tritt am 22. Oktober 2025 zurück. Ihr Engagement für Kinder- und Jugendhilfe bleibt unvergessen.

Sara Schaar tritt zurück: Ein Kapitel in Kärntens Politik endet
Die politische Landschaft Kärntens hat einen markanten Wechsel erlebt: SPÖ-Landesrätin Sara Schaar hat heute ihr Amt niedergelegt. Dies bestätigten mehrere Quellen, wobei der SPÖ-Landesvorsitzende Daniel Fellner ihre geleistete Arbeit besonders würdigte. Schaar verstand es, Politik als Dienst an den Menschen zu begreifen, hörte aktiv zu und legte großen Wert auf den Aufbau von Brücken zwischen verschiedenen Generationen, Regionen und politischen Meinungen. In ihrem Abschiedsbrief dankte sie Landeshauptmann Peter Kaiser für das Vertrauen und die Möglichkeit, in Kärnten mitgestalten zu dürfen. Ihre gesammelten Erfahrungen und die Menschen, die sie kennenlernen durfte, schätzt sie besonders.
Die Entscheidung für den Rücktritt kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die SPÖ die Neuaufstellung ihrer politischen Agenda diskutiert. Schaar bleibt noch bis zum 22. Oktober im Amt, bevor am 23. Oktober im Landtag ein neuer SPÖ-Regierungsmitglied gewählt wird. Ihr Nachfolger oder ihre Nachfolgerin steht noch nicht fest. Schaar plant künftig, sich verstärkt in die Organisationsarbeit der SPÖ Kärnten einzubringen und möchte einen eigenen strategischen Bereich aufbauen.
Herausforderungen in der Kinder- und Jugendhilfe
Vor ihrem Rücktritt war es Schaar ein besonderes Anliegen, die Neuaufstellung der Kinder- und Jugendhilfe in Kärnten voranzutreiben. Diese Thematik wurde bereits bei einer Konferenz der Kinder- und Jugendhilfe am 4. Oktober in Villach angesprochen, wo deutlich wurde, dass die Bundesministerin Susanne Raab in den letzten Jahren oft abwesend war. Es gab einheitliche Anträge aller Bundesländer, die jedoch ignoriert wurden. Dies zeigt die mangelnde Unterstützung seitens der Bundespolitik, was Schaar und andere Landesräte kritisch einstufen.
Die Probleme in der Kinder- und Jugendhilfe sind vielfältig. Der Fachkräftemangel wird als großes Problem identifiziert, und es besteht ein dringender Bedarf an bundesgesetzlichen Regelungen, um eine Qualitätsoffensive in diesem Bereich einzuleiten. Schaar kündigte bereits an, einen wiederholten Antrag zur staatlichen Unterhaltsgarantie für Kinder zu stellen, um die Situation zu verbessern.
Polarisierung in der SPÖ
Die Ereignisse um Schaars Rücktritt werfen auch Fragen über die politische Ausrichtung der SPÖ auf. So wurde in der Vergangenheit die fehlende klare Position der Partei in Bezug auf verschiedene Themen, beispielsweise die Windenergie, kritisiert. Schaar war unter anderem für die Verhinderung einer Erhöhung der Zuverdienstgrenze für Vertriebene aus der Ukraine verantwortlich, was ihr in der Öffentlichkeit Kritik einbrachte.
Fellner, der die Verdienste von Schaar für soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Chancengleichheit würdigte, sieht in ihrem Rücktritt nicht nur einen Verlust für die Partei, sondern auch eine Chance für eine Neuausrichtung. In seinen Äußerungen betonte er, dass die nächsten Schritte in der SPÖ entscheidend sein werden, insbesondere in Anbetracht der bevorstehenden Vorstandssitzung, bei der Fragen zur Zukunft der Partei besprochen werden sollen.
Insgesamt zeigt sich, dass der Rücktritt von Sara Schaar nicht nur eine personelle Veränderung in der SPÖ darstellt, sondern auch den dringenden Bedarf an Reformen und neuen Strategien in der Kinder- und Jugendhilfe und anderen Bereichen offenbart. Die Herausforderungen, die vor der SPÖ und der neuen Regierung liegen, sind erheblich, und es bleibt abzuwarten, wie diese in Zukunft angegangen werden.