Landesweites Messerverbot: Polizei reicht die Kontrolle nicht!
Diskussion um das geplante Messerverbot in Österreich: Polizeibeamte äußern Bedenken zur Umsetzung angesichts erhöhter Gewalt.

Landesweites Messerverbot: Polizei reicht die Kontrolle nicht!
Pläne für ein landesweites Messerverbot sorgen derzeit für intensive Diskussionen in der Öffentlichkeit und bei den Polizeibehörden. Laut einem Bericht von exxpress.at bezeichnet SPÖ-Staatssekretär Jörg Leichtfried das Vorhaben als „wichtigen Schritt“ zur Eindämmung der Gewalt an öffentlichen Orten. Dennoch gibt es erhebliche Bedenken innerhalb der Polizei, die bereits durch häufige Einsätze wegen Waffengewalt stark belastet ist.
Zahlen belegen die Problematik: Im ersten Halbjahr 2025 wurden 1518 Polizeibeamte verletzt, was die Alarmbereitschaft der Sicherheitskräfte verdeutlicht. Die Herausforderungen in der praktischen Umsetzung des Messerverbots werden ebenfalls von Polizeigewerkschafter Martin Noschiel angesprochen, der vor unzureichenden Regelungen warnt. Er fordert klare Spielregeln und eine angemessene Verhältnismäßigkeit der neuen Vorschriften.
Herausforderungen bei der Kontrolle
Ein weiterer kritischer Punkt ist die Frage der Kontrolle. Die Polizei steht vor der Herausforderung, das geplante Verbot ohne ausreichende personelle Ressourcen durchzusetzen. Rainer Wendt, der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), zeigt sich skeptisch gegenüber der Umsetzbarkeit eines generellen Messertrageverbots. Wendt warnt, dass die Polizei in der aktuellen Personalsituation nicht in der Lage ist, ein solches Verbot zu überwachen. Es fehlen rund 3500 zusätzliche Einsatzkräfte, insbesondere im Bereich der Bahnhöfe, was die Durchsetzung weiter erschwert. Diese Thematik wird auch von dpolg.de aufgegriffen.
Die Polizei kann bislang nur in Schwerpunktaktionen an kriminalitätsbelasteten Orten tätig werden. Wie es in einem Artikel auf juracademy.de heißt, ist der Schutz der öffentlichen Sicherheit ein zentrales Anliegen, das im Rahmen der Gefahrenabwehrrechtlichen Generalklausel verankert ist. Hierzu gehört die Wahrung sowohl der objektiven als auch der subjektiven Rechte der Bürger.
Öffentliche Sicherheit versus praktische Umsetzung
Ein generelles Messerverbot könnte die Arbeit der Polizei in Grauzonen, wie dem Mitführen von Jausenmessern, stark erschweren. Skeptiker innerhalb der Polizei stellen die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen in Frage und fordern eine echte Rückendeckung und entsprechende gesetzliche Regelungen, um erfolgreich gegen die zunehmende Waffengewalt vorgehen zu können.
Die anhaltenden Diskussionen über das Messerverbot spiegeln die komplexen Herausforderungen wider, vor denen die Sicherheitsbehörden stehen. Denn neben dem rechtlichen Rahmen muss die Polizei auch mit den praktischen Gegebenheiten und der schwierigen personellen Situation umgehen, um die öffentliche Sicherheit zu garantieren.