Durchschlag des Brenner-Tunnels: Ein Meilenstein für Europa!

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Am 18.09.2025 feiert der Brennerbasistunnel in Brenner, Italien, den Durchschlag des Erkundungsstollens mit hochrangigen Gästen.

Am 18.09.2025 feiert der Brennerbasistunnel in Brenner, Italien, den Durchschlag des Erkundungsstollens mit hochrangigen Gästen.
Am 18.09.2025 feiert der Brennerbasistunnel in Brenner, Italien, den Durchschlag des Erkundungsstollens mit hochrangigen Gästen.

Durchschlag des Brenner-Tunnels: Ein Meilenstein für Europa!

Am heutigen Tag, dem 18. September 2025, fand in Brenner, Italien, die Feier zum Durchschlag des Erkundungsstollens für den Brennerbasistunnel (BBT) statt. Dieses bedeutende Ereignis lenkt die Aufmerksamkeit auf den Fortschritt eines Projekts, das den Verkehr zwischen Österreich und Italien revolutionieren soll. Der Brennerbasistunnel, mit einer Länge von 55 Kilometern, wird voraussichtlich im Jahr 2031 fertiggestellt und mit zwei einspurigen Röhren ausgestattet sein.

Zu den hochkarätigen Festgästen der heutigen Feier gehörten Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP), Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Verkehrsminister Matteo Salvini (beide Italien). Auch EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas und der österreichische Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) waren anwesend. Bevor die Feier jedoch begann, fand eine Transitunterredung im Innsbrucker Landhaus statt, in der Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) über die Herausforderungen des überbordenden Transitverkehrs auf der Brennerstrecke sprach.

Der Brennerbasistunnel und seine Bedeutung

Der Brennerpass gehört zu den verkehrsreichsten Bergübergängen Europas, mit mehr als 2,5 Millionen Lkw und 50 Millionen Tonnen Gütern, die jährlich die Strecke überqueren. Die Eröffnung des Brennerbasistunnels soll die bestehende Verkehrsinfrastruktur entlasten und Staus auf dem Korridor zwischen München und Verona, der Teil des skandinavisch-mediterranen Verkehrsnetzes ist, verringern. Der Tunnel soll die Reisezeit für Personenzüge von 80 auf nur 25 Minuten reduzieren und eine Geschwindigkeit von bis zu 250 km/h ermöglichen, während Güterzüge Geschwindigkeiten von bis zu 160 km/h erreichen werden können.

Besonders hervorzuheben ist, dass der BBT mit 64 Kilometern der längste unterirdische Eisenbahntunnel der Welt sein wird. Er verläuft 580 Meter unter dem Brennerpass und hat eine Neigung von lediglich 4 bis 7 %. Zudem wird eine Verbindung zwischen Fortezza und Innsbruck um 20 Kilometer verkürzt. Die Bauarbeiten am Tunnel werden durch die EU mit insgesamt 2,3 Milliarden Euro aus dem CEF-Transportprogramm co-finanziert, was die Bedeutung des Projektes unterstreicht, sowohl für den Güterverkehr als auch für den Personenverkehr.

Aktueller Stand der Bauarbeiten

Wie der aktuelle Stand der Bauarbeiten zeigt, sind bereits 75 % der Ausgrabungen des Brennerbasistunnels abgeschlossen, und bis Ende 2023 werden wichtige Meilensteine erreicht. Die Ausgrabungen haben essenzielle Informationen über die Geologie der Region geliefert, was Risiken, Kosten und die Bauzeit reduziert.

  • Lot H71 Isarco-Flussunterführung: Abschluss im Dezember 2023.
  • Lot H52 Hochstegen: Fertigstellung im Dezember 2023.
  • Lot H33 Tulfes-Pfons: Abgeschlossen im September 2021.
  • Lot H21 Sill Gorge: Geplant bis Ende 2024.
  • Lot H41 Sill Gorge-Pfons: Arbeiten seit Januar 2022.
  • Lot H53 Pfons-Brenner: Seit Mai 2023 in Arbeit.
  • Lot H61 Mules 2-3: Arbeiten seit 2011; TBM „Virginia“ hat die Grenze erreicht.

Ein ungelöstes Problem bleibt jedoch die Klage Italiens gegen Österreich wegen entsprechender Anti-Transit-Maßnahmen, die weiterhin beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) anhängig ist. Die heutige Veranstaltung markiert einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Realisierung eines der ambitioniertesten Infrastrukturprojekte Europas.

Weitere Details finden Sie in den Berichten von Vienna.at, Tirol ORF, und CINEA.