
Die Black Wings Linz haben nach einer langen Durststrecke erstmals seit 2018 wieder das Halbfinale der win2day ICE Hockey League erreicht. In der aktuellen best-of-seven-Serie gegen den KAC liegen die Black Wings jedoch mit 1:2 zurück. Präsident Peter Nader zeigt sich dennoch insgesamt zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. Sein Ziel vor der Saison war es, die Playoffs zu erreichen; alle weiteren Erfolge betrachtet er als Bonus.
„Wir haben in turbulenten Zeiten übernommen“, so Nader, der den Klub seit Mai 2021 führt. Unter seiner Leitung hat sich der Verein stabilisiert und durch nachhaltige sowie ehrliche Arbeit Erfolge erzielt. Besonders bemerkenswert ist die Playoff-Serie gegen Graz, die sechs Overtime-Entscheidungen beinhaltete und somit einen Weltrekord darstellt. Das Zuschauerinteresse ist hoch, die Halle bietet Platz für 4.865 Besucher.
Strategie und Herausforderungen
Nader betont die Bedeutung eines stabilen Teams und die familiäre Atmosphäre im Verein. Ein entscheidender Faktor für den sportlichen und finanziellen Erfolg sind die Sponsoren. Die Black Wings haben große Unterstützer wie Linz AG und Liwest zurückgewonnen. In einem wirtschaftlich herausfordernden Jahr für viele Eishockeyclubs, besonders in Deutschland, ist die finanzielle Unterstützung durch Sponsoren von großer Bedeutung. Fehlende Zuschauer führen in vielen Arenen zu einem Rückgang der Einnahmen, was die Abhängigkeit von Sponsoren verstärkt. Die Black Wings scheinen hier jedoch gut aufgestellt zu sein.
Ein wichtiger Bestandteil von Naders langfristiger Planung ist die „Strategie 2030“, die darauf abzielt, mehr Eigenbauspieler in die Mannschaft zu integrieren. Ein Beispiel für den Erfolg dieser Strategie ist Patrick Söllinger. Trotz der Herausforderungen bei der Integration österreichischer Spieler, die oft durch hohe Marktpreise limitiert sind, möchte Nader die Spieler langfristig binden und die Bindung zwischen Fans und Spielern fördern. Um Kosten zu optimieren, wurde die zweite Mannschaft, die Steel Wings Linz, eingestellt.
Marktanalyse und Vermarktung
Nader sieht die Notwendigkeit, die Halle nicht übermäßig auszubauen, um die Stimmung bei den Spielen zu bewahren. Ein weiterer zentraler Punkt in seiner Agenda ist die Verbesserung der Vermarktung der Liga. Er glaubt, dass eine bessere Zusammenarbeit zwischen allen Vereinen notwendig ist, um die Attraktivität des Eishockeys zu steigern und die finanzielle Grundlage zu sichern.
Im Kontext der finanziellen Herausforderungen, vor denen viele Klubs stehen, sind Sponsoren für den Fortbestand entscheidend. Einige große Clubs in Deutschland, wie die Kölner Haie und Krefelder Pinguine, kämpfen mit finanziellen Schwierigkeiten, wobei letztgenannte sogar kurzfristig mehrere hunderttausend Euro auftreiben mussten. Diese Situation zeigt, dass die Anbieter aus der Glücksspielbranche, insbesondere Cashpoint, ein zunehmendes Interesse am Eishockey-Sponsoring zeigen und lokale Unternehmen weiterhin eine vital wichtige Rolle spielen können. Nader muss auch in Anbetracht dieser Umstände stetig daran arbeiten, den Verein wirtschaftlich auf ein solides Fundament zu stellen.
Die Black Wings Linz setzen auf eine durchdachte Strategie, um ihren Platz im Eishockey neu zu definieren und zurück zu alter Stärke zu finden. Dabei wird die Einbindung von Sponsoren und die gezielte Förderung eigener Talente für den Erfolg der nächsten Jahre entscheidend sein. In einer Zeit, in der viele Clubs vor enormen Herausforderungen stehen, gilt es, die Chancen optimal zu nutzen.
Für weitere Informationen können die Berichte auf Laola1 und Eishockey.net nachgelesen werden.
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