Ein alarmierender Trend zeichnet sich in der Welt der Kardiologie ab: Fast jeder Dritte wird im Laufe seines Lebens von einer Herzrhythmusstörung betroffen sein, wie die European Heart Rhythm Association (EHRA) warnt. Am heutigen Pulse Day, dem 1. März, fordern Kardiologen dazu auf, das Bewusstsein für diese oftmals schwerwiegenden, jedoch weitestgehend unbekannten Erkrankungen zu schärfen. Diese Störungen des elektrischen Leitungssystems des Herzens können zu einem schnellen, langsamen oder unregelmäßigen Herzschlag führen. Laut Professor Julian Chun, Leiter des wissenschaftlichen Komitees der EHRA, ist es eine „stille Epidemie“, die Menschen jeden Alters betrifft und häufig mangels Wissen über Risiken und Symptome unerkannt bleibt. Die häufigste Form, das Vorhofflimmern, hat sich von 33,5 Millionen Fällen im Jahr 2010 auf 59 Millionen im Jahr 2019 drastisch erhöht, und prognostiziert wird ein weiterer Anstieg um 60 % bis 2050, berichtet ots.at.
Herzgesundheit im Fokus
Herzrhythmusstörungen können in verschiedenen Formen auftreten, darunter Extrasystolen, Tachykardien oder Vorhofflimmern. Extrasystolen sind häufig und treten in der Regel sporadisch auf, während Tachykardien durch eine erhöhte Herzfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute gekennzeichnet sind. Besonders gefährlich ist das Kammerflimmern, das ohne schnelle medizinische Intervention tödlich enden kann. Ein weiteres wesentliches Risiko sind die Entstehung von Blutgerinnseln beim Vorhofflimmern, die zu einem Schlaganfall führen können.
Dr. Melanie Gunawardene, Chefärztin der Kardiologie am Asklepios Klinikum St. Georg in Hamburg, betont, wie wichtig es ist, den eigenen Puls zu überprüfen: „Eine typische Herzfrequenz liegt zwischen 60 und 100 Schlägen pro Minute. Unregelmäßigkeiten sollten ernst genommen werden.“ Laut herzzentrum.umg.eu können viele Formen der Herzrhythmusstörungen harmlos sein, jedoch verbirgt sich hinter häufigen Extrasystolen in manchen Fällen eine gravierende Herzerkrankung. Daher ist eine rechtzeitige Konsultation des Arztes unerlässlich.
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