Jürgen Jakubeit, der letzte Bergmann der ehemaligen Steinkohlenzeche „Prosper Haniel“, hat eine bemerkenswerte Reise hinter sich. Am 21. Dezember 2018 überreichte er dem Bundespräsidenten Walter Steinmeier das letzte Stück Kohle in einer emotionalen Zeremonie, die den endgültigen Abschied von der deutschen Kohlenförderung markierte. Sechs Jahre später ist Jakubeit, der sich nun im Vorruhestand befindet, weiterhin aktiv und führt ehrenamtlich Besucher durch ein Übungsbergwerk in Recklinghausen, wo einst Bergleute ausgebildet wurden. Hier erleben die Besucher hautnah das authentische Bergbau-Feeling, das Jakubeit mit Leidenschaft vermittelt, wie Welt.de berichtet.
Ein Eintauchen in die Vergangenheit
Das Übungsbergwerk, das von einem Verein betrieben wird, entführt die Besucher auf eine spannende Reise in die Welt unter Tage. Mit einem Streckennetz von mehr als 1,3 Kilometern und verschiedenen Maschinen, wie dem Kipplader, erhalten die Gäste einen realistischen Einblick in die Anforderungen und Herausforderungen des Bergbaus. Jakubeit, auch bekannt als „Jacke“, hebt hervor, dass die Bedingungen unter Tage alles andere als romantisch waren: „Der Boden ist durch den Gebirgsdruck viel unebener als hier“, erklärt er. Viele frühere Bergleute kommen zu den Führungen und werden von Erinnerungen übermannt, während sie den typischen Geruch nach Öl, Fett und Förderband-Gummi genießen.
Doch Jakubeit führt nicht nur durch die faszinierenden Katakomben; er repariert auch Geräte, die für den Kohleabbau unerlässlich waren, und teilt sein Wissen über diesen gefährlichen und harten Beruf. „Fast jedes Jahr gab es tödliche Unfälle teilte er mit und berichtete von Lungenerkrankungen durch feinen Stein- und Kohlenstaub. Trotz all dieser Herausforderungen hat er seine Zeit in den Stollen nie bereut. Der Kohleausstieg 2018 bleibt ein kontroverses Thema, das er wie viele Bergleute nur ungern diskutiert. Weitere Einblicke in seine Erfahrungen und die Geschichte des Bergbaus bietet der Podcast „Ruhrpottologe“ von André Brune, der mit Jakubeit vor Ort spricht. Auch da wird deutlich, wie wichtig die Erinnerung an diesen Teil der deutschen Industriegeschichte ist, wie Ruhrpottologe berichtet.
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