Ein brisanter Rechtsstreit zwischen dem Rapper Bushido und seinem ehemaligen Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker steht vor dem Landgericht Frankfurt (Oder). Abou-Chaker, der als umstrittener Clan-Chef gilt, wird wegen versuchten Prozessbetrugs angeklagt, da er angeblich gefälschte Rechnungen in einem Immobilienstreit präsentiert hat. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft soll das Bauunternehmen, das diese Rechnungen ausstellte, nie existiert haben. Der Streit dreht sich um Immobilien in Rüdersdorf, die Abou-Chaker und Bushido gemeinsam erworben hatten, und eskalierte nach ihrem geschäftlichen Bruch. Der Prozess hat große Aufmerksamkeit erregt, insbesondere aufgrund des Durchbruchs zwischen den beiden, die einst 80 Wohnungen zusammen gekauft hatten. Für die Verhandlungen sind insgesamt vier Tage angesetzt, und ein Urteil wird kurz vor Weihnachten erwartet, wie rbb24 berichtet.
An einem parallel laufenden Verfahren wurde Abou-Chaker bereits wegen 13 Fällen von unerlaubten Tonbandaufnahmen verurteilt und mit einer Geldstrafe von 81.000 Euro belegt. Die Richter haben jedoch die schwerwiegenderen Anklagen, darunter versuchte Erpressung und gefährliche Körperverletzung, nicht ausreichend nachweisen können. Bushido, dessen bürgerlicher Name Anis Mohamed Ferchichi ist, trat dort als Zeuge und Nebenkläger auf, da sein Wissen einen Großteil der Vorwürfe untermauert. Der Vorfall, auf den sich die Anklage stützt, ereignete sich 2018, als Bushido nach eigenen Aussagen gegen seinen Willen festgehalten wurde. Die mediale Aufmerksamkeit, die der Fall aufgrund Bushidos Bekanntheit erlangte, ist enorm, auch wenn Gerichtsreporterin Verena Mayer von der "Süddeutschen Zeitung" die Vorwürfe als nicht besonders schwerwiegend einschätzt. „Es geht hier nicht um Mord oder andere schwerste Gewalttaten“, meinte sie, während sie den Prozess für WDR begleitete, wie WDR weiter berichtet.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung
