Leipzig/Dresden. Am 5. November wird in den USA ein neuer Präsident gewählt, und die Auswirkungen auf die sächsische Wirtschaft könnten enorm sein! Die USA sind nach China der wichtigste Handelspartner Sachsens, mit zehn Prozent aller Exporte, die direkt in die Staaten fließen. Ein Großteil dieser Exporte stammt aus der Automobilindustrie. Die Frage drängt sich auf: Wie wird sich das Wahlergebnis auf die sächsischen Unternehmen auswirken?
Die Wähler haben die Wahl zwischen Kamala Harris und Donald Trump. Während Harris als Fortsetzung der Biden-Politik gilt, hat Trump bereits angekündigt, die Strafzölle auf Exporte aus Sachsen wieder einzuführen, die während seiner ersten Amtszeit galten. „Jedes Gramm Aluminium und jedes Autoteil aus Sachsen könnte mit zehn Prozent besteuert werden“, warnt Christoph Schemionek, Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Washington DC. Dies könnte katastrophale Folgen für sächsische Unternehmen haben, da viele enge Gewinnmargen haben und die zusätzlichen Kosten die Gewinne stark schmälern könnten.
Hohe Zölle und ihre Folgen
Doch das ist nicht alles! Trump verfolgt auch eine aggressive Handelspolitik gegenüber China. Wenn die USA die Zölle auf chinesische Produkte erhöhen, wird China wahrscheinlich mit eigenen Zollerhöhungen auf US-Produkte reagieren. Dirk Vogel, Netzwerkmanager des Netzwerks Automobilzulieferer Sachsen, warnt: „Die Produktion in den USA würde teurer werden, was auch sächsische Zulieferer trifft.“ Die Abschottungspolitik Trumps könnte somit auch für die sächsische Automobilindustrie verheerende Folgen haben.
Nicht zu vergessen sind die US-Unternehmen mit Tochtergesellschaften in Sachsen, wie der Halbleiterproduzent GlobalFoundries in Dresden. Diese Firmen könnten weniger investieren, unabhängig davon, ob Harris oder Trump an die Macht kommen. Beide Kandidaten streben an, die Produktion in den USA zu stärken, was den Trend zur Lokalisierung fördern könnte. Trotz dieser Unsicherheiten zeigen sich sächsische Unternehmen gelassen, da die EU-Wirtschaftspolitik eine entscheidende Rolle spielt und der US-Markt auch nach der Wahl relevant bleibt.