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US-Notenbank senkt Zinssatz: Was bedeutet das für Harris und Trump?

Die Zinspolitik der Federal Reserve steht nach der überraschenden Zinssenkung um 50 Basispunkte im September 2024 vor entscheidenden Veränderungen, während die US-Wahl näher rückt und Kamala Harris von der Entwicklung profitiert, während Donald Trump droht, die Notenbank bei einem Wahlsieg unter Druck zu setzen – ein Wettrennen, das die wirtschaftliche Zukunft Amerikas direkt beeinflussen könnte!

Im September hat die US-Notenbank Federal Reserve die Zinsen gesenkt – ein Schritt, der in Finanzkreisen bereits erwartet wurde. Die Zinssenkung um 50 Basispunkte war jedoch der größte Schritt seit 2020 und stellt die Spanne nun auf 4,75 bis 5,00 Prozent ein. Diese Entscheidung erfolgte als Reaktion auf die sinkende Inflation und die schwache Lage am US-Arbeitsmarkt.

Die Zinssenkung kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt im laufenden US-Wahlkampf. Kamala Harris, die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, wird von diesem Schritt profitieren. Laut Klemens Kindermann vom Deutschlandfunk könnte die Botschaft der Zinssenkung, dass die Inflation besiegt ist, die Stimmung der Wähler beeinflussen, insbesondere nachdem Donald Trump die Regierung zuvor kritisiert hatte. Trump hatte der Regierung vorgeworfen, die USA in eine der höchsten Inflationsphasen ihrer Geschichte zu führen, was nun durch die Zinssenkung relativiert werden könnte.

Trumps Reaktion und seine Ambitionen

Trumps Reaktion auf die Zinssenkung war sofort, da er die Fed bereits gewarnt hatte, vor der Wahl keine Zinsen zu senken. Er fasste seine Meinung zusammen, dass dies bedeutet, dass die Wirtschaft schlecht stehe oder dass die Notenbank politisch agiere. Sollte Trump die Wahl gewinnen, plant er, die Geldpolitik zu beeinflussen. "Ich denke, der Präsident sollte dort zumindest ein Mitspracherecht haben", erklärte Trump kürzlich. Diese Äußerungen werfen Fragen zur Unabhängigkeit der Fed auf, insbesondere in Bezug auf dessen frühere Ernennung von Jerome Powell als Fed-Vorsitzenden.

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Im Gegensatz dazu betont Kamala Harris, dass sie die Unabhängigkeit der Fed respektieren wolle und sich nicht in deren Entscheidungen einmischen werde. Dies könnte Wählern, die Wert auf Stabilität und Unabhängigkeit der Geldpolitik legen, zugutekommen.

Prognosen und mögliche Szenarien

Die Diskussion über die künftige Zinspolitik ist jedoch noch lange nicht beendet. Laut Experten von Lombard Odier könnte der Zinssenkungszyklus der Fed bereits im zweiten Quartal 2025 enden, sollte Trump sowohl die Präsidentschaft gewinnen als auch die Kontrolle über den Kongress übernehmen. Das republikanische Programm könnte inflationsfördernde Maßnahmen umfassen, die den Einfluss der Fed auf die Geldpolitik herausfordern würden.

Ein weiteres Szenario sieht vor, dass Trump, falls er einen gespaltenen Kongress hat, eine ähnliche Situation schaffen könnte, in der weiterhin weniger Spielraum für Zinssenkungen besteht. Auf der anderen Seite, wenn die Demokraten unter Harris die Wahl gewinnen, könnte die Fed die Zinsen bis Mitte 2025 weiterhin senken, so die Einschätzungen von Lombard Odier.

In der nächsten Zeit bleibt die Frage, wie sich die Zinspolitik der Fed nach den Wahlen entwickeln wird. Bei einer Zinssitzung im September hatte Jerome Powell keine klare Vorgabe zu weiteren Zinssenkungen gegeben. Er betonte, dass die Fed flexibel auf die Marktentwicklungen reagieren könne und dass es nicht zu erwarten sei, dass Zinssenkungen dieser Größenordnung die neue Norm darstellen. In diesem Jahr stehen noch zwei Zinssitzungen an, und die Projektionen der Fed lassen darauf schließen, dass sie die Möglichkeiten zur weiteren Zinssenkung nutzen wird.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Entwicklungen der nächsten Wochen und Monate sowohl für die Politik als auch für die Finanzmärkte von großer Bedeutung sein werden, da alle Augen auf die bevorstehenden Wahlen und ihre möglichen Auswirkungen auf die Geldpolitik gerichtet sind.


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