
Kyiv, Ukraine – In seiner Ernennungsrede war die Abwesenheit von konkreten Äußerungen zu Ukraine am lautesten. Doch wenige Stunden später enthüllte US-Präsident Donald Trump in einem typischen, lockeren und plätschernden Stil seine Position im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine. Diese fiel unerwartet deutlich gegen den Kreml aus.
Trumps klare Botschaft an Putin
Bei einem Gespräch mit Reportern im Weißen Haus äußerte er sich klar zu seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin: "Er sollte einen Deal machen. Ich denke, er zerstört Russland, indem er keinen Deal macht."
Wirtschaftliche Folgen des Krieges
Trump sprach harsch über die wirtschaftlichen Schäden, die der Krieg Russland zugefügt hat. "Ich denke, Russland wird große Probleme bekommen. Schaut euch ihre Wirtschaft an. Schaut euch die Inflation in Russland an," fügte er hinzu und verwies auf Preissteigerungen von fast 10%. "Ich konnte gut mit ihm auskommen. Ich hoffe, er möchte einen Deal machen."
Horrende Verluste und diplomatische Perspektiven
Er erwähnte auch die erschreckenden Verlustzahlen Moskaus in einem Krieg, der nun seinem vierten Jahr entgegensteuert, wobei westliche Offizielle schätzen, dass 700.000 Russen getötet oder verletzt wurden. "Er kann nicht erfreut sein," sagte Trump über Putin. "Es läuft nicht gut für ihn… es macht ihn nicht gerade beliebt… ich denke, er wäre gut beraten, diesen Krieg zu beenden."
Trump plant Treffen mit Putin
Trump kündigte an, dass ein Treffen mit Putin in Planung sei. "Könnte sehr bald sein," sagte er. "Der Krieg zwischen der Ukraine und Russland hätte niemals anfangen sollen," fügte er hinzu. Als ihn daran erinnert wurde, dass er versprochen hatte, den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden nach Amtsantritt zu beenden, scherzte er: "Ich habe noch einen halben Tag übrig. Mal sehen. Wir wollen es geschafft haben."
Zelensky und die Möglichkeit eines Deals
Trump berichtete, dass der ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky ihm gesagt habe, dass er einen Deal machen wolle – ein Echo auf die jüngsten Kommentare aus Kiew, dass sie gegenüber Diplomatie offen seien, solange diese ein nachhaltiges Ende des Krieges schafft, das für die Ukraine akzeptabel ist. "Zelensky will einen Deal," sagte er. "Ob Putin das auch will, weiß ich nicht. Möglicherweise nicht. Ich weiß es nicht."
Reaktion aus der Ukraine
Zelensky begrüßte Trumps Amtsantritt und bezeichnete ihn als "starken Mann", und fügte hinzu: "Die Ukrainer sind bereit, gemeinsam mit den Amerikanern Frieden, echten Frieden zu erreichen. Dies ist eine Chance, die ergriffen werden muss."
Kritik an Kremls Wirtschaftspolitik
Die Kommentare sind einige der schärfsten, die Trump gegenüber dem Kreml geäußert hat. Sein Fokus auf wirtschaftliches Missmanagement und die Toleranz des Kremls für horrende Verluste deutet darauf hin, dass sein Weißen Haus sich bewusst ist, dass Russland möglicherweise unter Zeitdruck steht und dies ausnutzen möchte.
Trumps Skepsis gegenüber langfristigen Engagements
Früher hatten sowohl Trump als auch Vizepräsident JD Vance während ihrer Wahlkampagne Skepsis gegenüber einer fortgesetzten amerikanischen Beteiligung am Kampf der Ukraine geäußert und oft vorgeschlagen, dass die Ukraine sich auf einen Waffenstillstand mit Russland einlassen sollte, auch wenn dies den Verlust ihres Territoriums bedeutet.
Forderung nach fairer Verteilung von NATO-Aid
Der Wunsch des Präsidenten, Putin zu treffen, deutet darauf hin, dass Trump glaubt, seine zwischenmenschliche „Kunst des Deals“ könnte einen diplomatischen Weg ebnen. Positiv für Kiew war auch, dass er den Bedarf an einer höheren Finanzierungsbeteiligung der europäischen NATO-Mitglieder ansprach, anstatt die US-Hilfe zu verringern. Trump begann seine Ausführungen mit der Kritik an den europäischen NATO-Mitgliedern und forderte sie auf, 5 % ihres BIP für Verteidigung auszugeben – fast doppelt so viel für viele.
Finanzielle Unterstützung für die Ukraine
Trump erklärte, dass die Vereinigten Staaten die Unterstützung für die Ukraine mit 200 Milliarden Dollar mehr finanzieren als Europa. "Das ist lächerlich," sagte er. "Denn es betrifft sie viel mehr. Zwischen uns liegt ein Ozean."
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