Eine der entscheidendsten Änderungen in Washington D.C. ist in vollem Gange: Der bekannte „Black Lives Matter“-Schriftzug, der in auffälligem Gelb auf der 16th Street in Sichtweite des Weißen Hauses prangt, wird nun entfernt. Diese drastische Maßnahme wird von Bauarbeitern mit Presslufthämmern vorangetrieben, um die symbolträchtige Botschaft abzutragen, die seit ihrer Errichtung im Juni 2020 eine zentrale Rolle in der Anti-Rassismus-Bewegung spielt. Die Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser, erklärte, dass der Schriftzug einst „eine wichtige Rolle spielte“, die Zeit jedoch gekommen sei, den Fokus auf die Bedürfnisse der Bürger und die Wirtschaft zu legen, wie exxpress.at berichtet.
Der ursprüngliche Schriftzug wurde in Erinnerung an George Floyd installiert, der 2020 durch Polizeigewalt ums Leben kam und damit die „Black Lives Matter“-Bewegung ins Leben rief. Floyds Tod löste landesweite Proteste und einen Aufschrei gegen rassistische Ungerechtigkeit aus. Vor wenigen Tagen bestätigte Bowser, dass der Schriftzug nicht länger erwünscht sei, auch nach Rücksprache mit dem Weißen Haus, wo man den Schriftzug ablehne. Dies fällt zusammen mit Trumps offensichtlicher Abneigung gegen die Bewegung, die er während seiner Präsidentschaft wiederholt als „Terroristen“ bezeichnete. Die Region hat seit diesem Wochenende zudem die offizielle Bezeichnung „Black Lives Matter Platz“ erhalten, ein Ort, der gerade wieder neue symbolische Bedeutung erlangte, nachdem Sicherheitskräfte gegen friedliche Protestierende vorgegangen waren – ein weiterer Beweis für die Spannungen in der Hauptstadt, wie der Tagesspiegel berichtet.
Die Abschaffung dieses markanten Schriftzugs folgt auf eine Reihe von Umbenennungen, die Trump und seine Regierung bereits angeordnet haben, darunter die Umbenennung des Golf von Mexiko in „Golf von Amerika“ und die Rückbenennung des höchsten Berges Nordamerikas, Denali, in Mount McKinley. Der republikanische Kongressabgeordnete Andrew Clyde hat der Stadt Washington sogar mit Subventionskürzungen gedroht, sollte „Black Lives Matter Plaza“ nicht umbenannt werden, was die Spannungen in diesem politischen Kontext weiter verstärkt.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung
