
Am kommenden Sonntag wird die Liberale Partei Kanadas bekannt geben, wer die Nachfolge von Justin Trudeau als Parteichef und Premierminister antreten wird. Der ehemalige Zentralbankchef Mark Carney und die frühere Finanzministerin Chrystia Freeland sind die Favoriten unter den vier Kandidaten. Trudeau kündigte seinen Rücktritt angesichts sinkender Umfragewerte und innerparteilicher Differenzen an. Der Umstieg findet vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen mit den USA statt, insbesondere nachdem der neue US-Präsident Donald Trump eine 25-prozentige Zollsteigerung auf kanadische Importe angekündigt hat, wie CBC berichtet.
Im französischen Duell der Kandidaten standen die Beziehungen zu Trump im Fokus. Freeland, die während der Verhandlungen zum neuen Handelsabkommen zwischen Kanada und den USA eine Schlüsselrolle hatte, betonte ihre Erfahrung im Umgang mit dem US-Präsidenten. "Wir haben klug auf Trumps Drohungen mit Zöllen reagiert und am Ende gewonnen", sagte sie. Carney konterte mit der Behauptung, dass Trump heute aggressiver sei und Kanada eher als potentiellen "51. Bundesstaat" betrachte. Beide Kandidaten versuchen, sich als die geeignetsten Führungspersönlichkeiten zu positionieren, um Kanada durch diese herausfordernden Zeiten zu führen. Freeland erklärte, dass die Bedrohung durch Trump die größte Herausforderung für Kanada seit dem Zweiten Weltkrieg sei. Ö24 berichtete, dass die Liberalen die bevorstehenden Wahlen als entscheidend erachten, zumal viele Umfragen die oppositionellen Konservativen nach wie vor als Favoriten sehen, während die Liberalen unter Trudeau zuletzt wieder an Unterstützung gewonnen haben.
Die Kandidaten haben versichert, dass sie bereit sind, sich gegen Trump zu behaupten, während sie gleichzeitig versuchen, das Vertrauen der Wähler zu gewinnen, da die kommenden Wahlen bis Oktober stattfinden müssen. Trudeau wird mit seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin einen Zeitplan für den Machtübergang ausarbeiten, was für die politische Landschaft Kanadas von entscheidender Bedeutung sein könnte. Politische Analysten sehen zunehmend einen klareren Fokus auf die Wirtschaft und die Stabilität des Landes, während Trumps aggressive Handelsstrategien weiterhin auf der Agenda stehen.
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