In einem überraschenden Beschluss hat der Rat der Stadt Oberhausen entschieden, das Sportkirchenprojekt in Osterfeld begraben. Wie Radio Oberhausen berichtet, führten exorbitante Kostensteigerungen zur Entscheidung, das Vorhaben nicht weiter zu verfolgen. Statt der ursprünglich veranschlagten 3,3 Millionen Euro wären die Eigenkosten für die Stadt auf erschreckende 5,4 Millionen Euro gestiegen. Dagegen hatten nur die SPD und die Grünen für den Umbau der Kirche St. Josef zu einem Bewegungs- und Sportzentrum gestimmt. Die Entscheidung des Rates hat zudem zur Folge, dass der bis dato eingeplante Landeszuschuss verloren geht. Ein Ausstieg aus dem Vertrag mit der Katholischen Kirche wird jetzt möglich; unklar bleibt jedoch, was mit dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude geschehen wird.
Während die Pläne für die Sportkirche in der Luft hängen, investiert die Katholische Kirche Oberhausen kräftig in ein anderes Projekt. Mit rund drei Millionen Euro wird das Stadthaus den nötigen Renovierungen unterzogen, wie Stadtkirche Oberhausen berichtete. Geplant sind unter anderem energetische Sanierungen sowie modern gestaltete Büro- und Seminarräume für die Katholische Erwachsenen- und Familienbildung (KEFB). Stadtdechant André Müller hebt hervor, dass hier ein neues „Headquarter“ entsteht. Der zeitgemäße Umbau wird nicht nur den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht, sondern berücksichtigt auch die städtischen Vorgaben für Barrierefreiheit. Interessant ist, dass die Renovierung von einem lokalem Handwerksbetrieb ausgeführt werden soll, wodurch man einen positiven Beitrag zur Wirtschaft vor Ort leisten möchte. Die Arbeiten beginnen jetzt und sind für eine Dauer von etwa einem Jahr angesetzt.
Der Gegentrend zwischen den verlorenen Chancen im Sportbereich und den investiven Schritten im sozio-kulturellen Sektor zeigt die gemischte Lage der Stadt Oberhausen. Die bestehenden Lücken in der Sportinfrastruktur stehen nun dem Fortschritt der kirchlichen Einrichtungen gegenüber, die sich aktiv um Modernisierung und Barrierefreiheit bemühen. Die angespannte Situation in den sportlichen Angeboten für Schulen, Kitas und Jugendzentren wird durch diese Entwicklungen nur verschärft.
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