
Die russische Wirtschaft sieht sich derzeit mehreren Herausforderungen gegenüber, die durch eine Kombination aus hoher Inflation, internationalen Sanktionen und massiven Verlusten im Militärsektor verschärft werden. Wie Merkur berichtet, deuten Prognosen auf ein deutlich geringeres Wirtschaftswachstum im Jahr 2025 hin. Experten befürchten, dass gleichzeitige demografische Probleme die Situation zusätzlich verschärfen könnten.
Die demografische Lage in Russland ist besonders alarmierend. Prognosen von US-Denkfabriken, wie dem Atlantic Council, deuten darauf hin, dass die Bevölkerung bis zum Ende des Jahrhunderts halbiert werden könnte. Bereits vor dem Ukraine-Krieg hatte Russland mit signifikanten demografischen Herausforderungen zu kämpfen. Schätzungen zufolge hat das Land im Jahr 2024 etwa 420.000 Kämpfer verloren, während hohe Alkoholabhängigkeit jährlich zwischen 150.000 und 200.000 Todesfällen, überwiegend bei Männern, führt.
Rückgang der Geburtenrate
Zusätzlich zu den hohen Sterberaten hat Russland mit einer dramatisch sinkenden Geburtenrate zu kämpfen. Im Juni 2024 wurde die niedrigste Anzahl an Lebendgeburten seit 1999 verzeichnet, mit weniger als 100.000 Geburten. Die Geburtenrate lag 2024 bei 1,45 Kindern pro Frau und damit unter dem erforderlichen Niveau von 2,1, um die Bevölkerung stabil zu halten. In Reaktion hierauf hat der Kreml verschiedene Initiativen gestartet, um die Geburtenrate zu steigern, einschließlich eines Verbots von Propaganda für einen kinderlosen Lebensstil, welches im November 2024 verkündet wurde.
Auch Präsident Putin hat die russischen Frauen aufgefordert, viele Kinder zu bekommen. Unklar bleibt, wie sehr er diese demografische Krise priorisieren wird. Experten weisen darauf hin, dass die Möglichkeit eines anhaltenden Krieges gegen die Ukraine als ein Haupttreiber für das Wirtschaftswachstum in der Zukunft betrachtet werden könnte. Viele Analysten zeigen sich besorgt, dass Putin bereit ist, alles für den Krieg zu opfern.
Die demografischen Herausforderungen werden zusätzlich durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und den anhaltenden Krieg verstärkt, wie Länder-Analysen darstellt. Darüber hinaus wurde die Bevölkerung Russlands von 148,3 Millionen Anfang 1991 bis heute signifikant beeinträchtigt, und der Anteil der Erwerbsbevölkerung hat seit den 2000er Jahren abgenommen. Schätzungen zufolge könnte die demografische Entwicklung wesentlich zur wirtschaftlichen Instabilität beitragen, die das Land derzeit erlebt.
Insgesamt wird die Situation durch die steigende Sterberate, den Rückgang der Geburtenrate und die verzweifelten Versuche der Regierung, diese Trends umzukehren, geprägt. Die demografischen und wirtschaftlichen Trends lassen erahnen, dass Russland vor einer komplexen und tiefgreifenden Krise steht.
- Übermittelt durch West-Ost-Medien
Ort des Geschehens
Details zur Meldung