Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat einen Tiefpunkt erreicht. Aktuelle Umfragen zeigen, dass viele Wirtschaftsverbände mit Sorgen auf die Zukunft blicken. Die Gründe für den Pessimismus sind vielfältig: hohe Kosten, viel Bürokratie und weltweite Krisen, wie Stern berichtete.
Von den 49 befragten Verbänden bewerten 31 die aktuelle Lage schlechter als vor einem Jahr. Lediglich vier Wirtschaftsbereiche konnten eine Verbesserung verzeichnen: Entsorgung, Versicherungen, Messen und Immobilien. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), bezeichnet die gegenwärtige Lage als besorgniserregend und vielschichtig.
Ernst zu nehmende Krise und mögliche Folgen
Ein weiterer Bericht hebt hervor, dass sich die deutsche Wirtschaft in einer Konjunkturflaute befindet, was auf Zinserhöhungen, eine schwächelnde Weltwirtschaft und Unsicherheiten nach einem Haushaltskompromiss zurückzuführen ist. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger bezeichnet die Situation als ernst zu nehmende Wirtschaftskrise. DIHK-Präsident Peter Adrian weist darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft derzeit in schwerem Fahrwasser steckt, wie Welt berichtete.
Für 2023 wird ein Rückgang der Wirtschaftsleistung prognostiziert, während für 2024 lediglich ein Mini-Wachstum erwartet wird. Unternehmen ziehen sich aufgrund mangelnder Planbarkeit bei Investitionen zurück. Laut der IW-Umfrage erwarten 23 von 47 Wirtschaftsverbänden einen Produktions- oder Geschäftsrückgang. Gleichzeitig fordern führende Vertreter der Wirtschaft wie Dulger und Adrian Kursänderungen der Bundesregierung, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken.
In einer schwierigeren wirtschaftlichen Situation sehen sich bestimmte Branchen mit Stellenabbau konfrontiert, während andere Bereiche wie die Pharmaindustrie und der Luft- und Raumfahrzeugbau hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Dennoch bleibt die Herausforderung des Fachkräftemangels bestehen, und viele mittelständische Unternehmen ziehen in Betracht, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern.
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