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Inmitten des anhaltenden Konflikts in der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj kürzlich von signifikanten Erfolgen an der Ostfront berichtet. In einer Videoansprache bemerkte er, dass es ein "gutes Ergebnis" an der Front gebe und dankte den Soldaten des 425. separaten Angriffsregiments für ihren mutigen Einsatz, besonders in der umkämpften Stadt Pokrowsk im Donezk-Gebiet. Laut dem militärnahen Blog "DeepState" ist das Dorf Pischtschane wieder in ukrainischer Hand, während die russischen Streitkräfte 107 Angriffe durchführten, allerdings eine niedrigere Zahl im Vergleich zu den vorherigen Monaten, wie oe24.at berichtete.
Belagerung und Stillstand in Pokrowsk
Die strategisch bedeutende Stadt Pokrowsk, von der die ukrainische Verteidigung Hoffnung schöpfte, sieht sich jedoch einer verheerenden Situation gegenüber. Die Stadt ist aktuell von russischen Truppen belagert, was dazu geführt hat, dass der zivile Alltag nahezu zum Stillstand gekommen ist. Die einzige Koks-Kohlenmine der Ukraine, die sich in Pokrowsk befindet und für die Schwerindustrie von entscheidender Bedeutung ist, hat ihren Betrieb eingestellt. Dies geschah aufgrund anhaltender Angriffe, Schwierigkeiten bei der Stromversorgung und dem Transport von Kohle, so meilleur-en-suisse.ch. Die Entscheidung, die Mine zu schließen, wurde von Metinvest, dem Betreiber, getroffen, nachdem die Gefahren für die Bergleute zu groß wurden.
Diese Entwicklung ist eine Katastrophe nicht nur für die lokale Bevölkerung, von der nur noch weniger als 10 Prozent der einst 85.000 Einwohner in Pokrowsk verbleiben, sondern auch für die ukrainische Stahlindustrie insgesamt. Ohne die Kohleproduktion aus Pokrowsk wird der Stahloutput im kommenden Jahr dramatisch sinken, sodass Branchenvertreter einen Rückgang von 7,6 Millionen Tonnen auf nur 2 bis 3 Millionen Tonnen prognostizieren. Dies wird erhebliche Auswirkungen auf die ukrainische Wirtschaft und das Militär haben, das auf die Kohlen für die Produktion von Rüstungsgütern angewiesen ist.
Pokrowsk hat sich zunehmend von einem zivilen Zentrum in eine militärische Bastion verwandelt, da die letzten Verteidigungslinien gehalten werden. Die Stadt könnte die nächste sein, die unter dem unbarmherzigen Druck russischer Angriffe zusammenbricht, was bereits für andere Städte im Donbass fatal war.
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