Am Sonntag fand der Neujahrsempfang der Stadt Offenburg in der vollbesetzten Oberrheinhalle statt. Die Veranstaltung war einer der längsten der vergangenen Jahre und wurde von Oberbürgermeister Marco Steffens eröffnet. Er setzte zur Eröffnung eine Klangcollage ein, die aus Technobeats, Bässen sowie Geräuschen von Weckern, Telefonen und Schulgongs bestand. Das Motto des Empfangs lautete "Fokussiert voran".
Ein Höhepunkt des Abends war der Auftritt der Jungen Theaterakademie, der von der lokalen Presse als "Coup" bezeichnet wurde. Das Stück thematisierte Johannes Gutenberg und seine Zeitreise von Straßburg nach Offenburg. Es beleuchtete die Auswirkungen von Gutenbergs Erfindung der beweglichen Drucklettern auf die Medienlandschaft, wobei auch die damit einhergehenden Probleme wie Hetz- und Propagandaschriften sowie den Hexenwahn in Offenburg, bei dem Frauen als Hexen verbrannt wurden, angesprochen wurden. Die Schülerinnen und Schüler zogen Parallelen zwischen der historischen Thematik und aktuellen Themen wie Fake News und Hass in sozialen Medien.
Zusätzliche Highlights der Veranstaltung
Der Auftritt von Revolutionären sowie die Reden von Bürgermeister Gustav Rée und Franz Volk unterstrichen die Bedeutung des kritischen Lesens. Die Darsteller erhielten tosenden Applaus, und Oberbürgermeister Steffens lobte die Leistungen der jungen Akteure, die er als "Zukunft" bezeichnete.
Marco Steffens skizzierte zudem zukünftige Projekte für Offenburg, darunter eine Landesgartenschau in den 30er Jahren zur Steigerung des Freizeitwerts der Stadt. Im Rahmen des Bewerbungskonzepts soll die Kinzig naturnah gestaltet werden, um den Fluss besser zugänglich zu machen. Zudem wird an der Schaffung von 1.200 neuen und 850 weiteren geplanten Wohneinheiten gearbeitet, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Ein weiteres Thema war die Diskussion über den Standort des Großklinikums, bei der eine verträgliche Lösung für alle Interessen gesucht wird.
Der Oberbürgermeister versprach zudem eine digitale Agenda zur Verbesserung von Verwaltungsabläufen und Verkehrsführungen. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz soll den Kontakt zwischen Bürgern und der Stadtverwaltung optimieren sowie für einen flüssigeren Verkehr sorgen. Steffens wies darauf hin, dass die Digitalisierung sowohl Risiken als auch Chancen für den stationären Einzelhandel mit sich bringt. Dabei spielt die Hochschule eine wichtige Rolle in der Digitalisierung und der regionalen Wirtschaft. Zudem wurde bekannt gegeben, dass Schüler des Technischen Gymnasiums beim "Black Forest Hackathon" den ersten Preis mit einem Programm zur Herkunftsbestimmung von Lebensmitteln gewonnen haben.
Abschließend bezeichnete Oberbürgermeister Steffens Offenburg als "Kraftzentrum am Oberrhein". Er betonte die positiven Erwartungen mit dem Motto des Empfangs: "Gut wird's", was seine Überzeugung in die Entwicklung der Stadt unterstreicht.
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