In Thüringen steht ein neuer Ministerpräsident fest: Mario Voigt von der CDU wurde ohne Gegenkandidaten im ersten Wahlgang gewählt. Der 47-Jährige führt damit die sogenannte Brombeer-Koalition aus CDU, Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und SPD an, die jedoch im Landtag keine eigene Mehrheit hat. Insgesamt haben die Koalitionsfraktionen nur 44 von 88 Sitzen, weshalb Voigt auf die Stimmen der Linken angewiesen war. Der Linken-Fraktionschef Christian Schaft kündigte dies im Voraus an, erklärte jedoch, dass seine Partei die Koalition nicht tolerieren wird und diese eigenständig bleiben wolle. „Die AfD darf keine Bühne bekommen“, warf er Voigt vor, der als Ministerpräsident mit einem knappen Stimmenvorsprung gewählt wurde, wie auch der MDR berichtete.
Die Wahl war zudem gefährdet durch die starke AfD, die unter Björn Höcke mit 32 Abgeordneten die größte Fraktion im Thüringer Landtag stellt. Höcke ließ verlauten, dass die AfD geschlossen gegen Voigt gestimmt habe, was die Lage für die Wahl zusätzlich komplizierte. Voigt wurde unmittelbar nach der Wahl im Landtag vereidigt und betonte in seiner Antrittsrede, dass es ihm wichtig sei, Thüringen als selbstbewusstes Land zu vertreten. Er wolle Bildung, Wirtschaft und Gesundheit in den Fokus seiner politischen Arbeit stellen, wie es im Bericht des Tagesspiegel zu lesen ist.
Gratulationen und Herausforderungen
Nach seiner Wahl erhielt Voigt gleich mehrere Glückwünsche, unter anderem von seinem Vorgänger Bodo Ramelow, der ihm für die kommenden Herausforderungen viel Erfolg wünschte. Diese Gratulationen sind wichtig, da der neue Ministerpräsident mit seiner Koalition, die aus ungleichen politischen Partnern besteht, vor großen Aufgaben steht. Trotz der Unterstützung durch die Linke wird die Zusammenarbeit zwischen diesen Parteien in den kommenden Monaten auf die Probe gestellt, insbesondere angesichts des gesellschaftlichen und politischen Drucks aus dem eigenen Lager und von der AfD.