Michendorf. In einem dramatischen Schritt zur Rettung der Gemeindefinanzen plant Michendorf eine Erhöhung der Gewerbesteuer! Der Hebesatz soll von 325 auf 340 steigen, was der Gemeinde jährlich zusätzliche 150.000 Euro in die Kassen spülen könnte. Doch das ist nicht alles: Für die Jahre 2025 und 2026 sollen die Bürgerhaushalte komplett ausgesetzt und die Mittel für die Wirtschaftsförderung gestrichen werden. Ein mutiger, aber riskanter Plan, um ein Defizit von einst sieben Millionen Euro zu bekämpfen, das jetzt auf nur noch 124.000 Euro geschrumpft ist!
Die Kämmerin Kristin Lachmann hat einen Doppelhaushalt für 2025 und 2026 aufgestellt, in dem sie zahlreiche Posten auf ihre Notwendigkeit geprüft hat. Doch die Gemeinde steht vor einer finanziellen Herausforderung: Um geplante Investitionen zu stemmen, müssen für die kommenden Jahre Kredite in Höhe von insgesamt 14 Millionen Euro aufgenommen werden. Die Gelder fließen vor allem in drei große Projekte: den neuen Schulcampus in Michendorf, die Sporthalle in Wilhelmshorst und das Feuerwehrgerätehaus in Stücken. Die Gemeinde investiert insgesamt etwa 30 Millionen Euro in den Schulcampus, während die Sporthalle 8,7 Millionen Euro kosten wird.
Kredite für große Projekte
Die Situation in den Kitas ist ebenfalls angespannt: Die Auslastung liegt nur noch zwischen 60 und 80 Prozent, was auf sinkende Geburtenzahlen zurückzuführen ist. Die Gemeindezentren kämpfen mit Defiziten, da die Ausgaben die Einnahmen übersteigen. Die Kämmerin betont, dass die Gemeindevertretung dringend über die zukünftige Nutzung der Zentren diskutieren muss. Die Zeit drängt: Der Haushalt muss bis zum 19. November beschlossen werden, andernfalls droht die vorläufige Haushaltsführung, die die Umsetzung freiwilliger Leistungen unmöglich macht. Bürgermeisterin Claudia Nowka warnt: „Das bedeutet keine Kultur-, keine Sportförderung und keine Feierlichkeiten!“