In der Schockwelle der Insolvenz, die seit dem 29. November 2024 die KTM AG erschüttert, stehen rund 3.600 Mitarbeiter vor unsicheren Zeiten. Ab dem 13. Dezember werden die Produktionsbänder im Stammwerk in Mattighofen bis Ende Februar 2025 stillgelegt. Die für viele Düsseldorfer Mitarbeiter von nahegelegenen Bayern ist diese ungeplante Winterpause ein ernstes Problem. KTM hat angekündigt, das ausgebliebene Novembergehalt samt Weihnachtsgeld über einen Insolvenzentgelt-Fonds zu decken, was zahlreiche Anträge erforderlich macht. Das Dezembergehalt wird jedoch regulär ausgezahlt, was einen kleinen Lichtblick darstellt, während bereits etwa 1.000 Arbeitsplätze verloren gingen und die Spitze der Wirtschaft eine weitere Reduzierung um 500 Stellen prophezeit. Diese dramatische Wende kommt, während die Marke selbst laut den ersten Erhebungen des Sanierungsverwalters Peter Vogl möglicherweise fortbestehen kann, was positive Prognosen sowohl bei Händlern als auch bei treuen Fans hervorruft, wie Motorrad Online berichtete.
Ursachen der Krise
Die Probleme bei KTM resultieren jedoch nicht aus dem Nichts. Ein Überangebot an Motorrädern, das vor allem dank der hohen Anfrage während der Pandemie aufgebaut wurde, hat die Finanzen des Unternehmens erheblich belastet. Laut einem nicht genannten Händler hat KTM in 2023 rund 130.000 Motorräder nicht verkaufen können. Die Preiserhöhungen von jährlich fünf Prozent und technische Probleme bei einigen Modellen haben das Vertrauen in die Marke untergraben. Auch die exorbitanten Schulden – allein Mitte 2024 beliefen sie sich auf 1,47 Milliarden Euro – sind alarmierend, und auch der Sanierungsprozess wird die Geschäfte von KTM schwer beeinflussen, wie ORF OÖ berichtete. Der Insolvenzverwalter unter dem Gericht überwacht nun alle Entscheidungen, die die Zukunft des Unternehmens betreffen, während die Produktion stark eingeschränkt wird und Einzelheiten zum Sanierungsplan noch ausstehen.
Die „Boxenstopp“-Botschaft von KTM möchte den Kunden Mut machen, wobei die Vereinsamung der Arbeitnehmer und der drohende Verlust vieler Arbeitsplätze die tragische Realität hinter der Marke erkennen lassen. Verstärkt werden in den kommenden Monaten nur noch ausgewählte Modelle produziert und bereits produzierte Motorräder stehen in Lagerhäusern, was die Liquidität weiter unter Druck setzt. Händler und Kunden blicken gespannt darauf, wie sich die Situation entwickeln wird. Es droht eine Lücke, die möglicherweise nicht so schnell gefüllt werden kann, während das Vertrauen in die Marke auf dem Spiel steht.
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