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KPMG Studie: Österreichs Banken als Treiber der ESG-Transformation

Unter dem Titel "Banking for a Better Future" gibt die KPMG Studie Einblick in die Dynamik des Bankwesens und zeigt ein Bild der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Sektors mit Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass nachhaltiges Wirtschaften eine zentrale Rolle spielt und der Bankensektor als Kapitalgeber die grüne Transformation wesentlich vorantreibt.

Eine Analyse der Nachhaltigkeitsberichterstattung der österreichischen Banken zeigt zunächst ein heterogenes Bild. Eine Harmonisierung in den Berichterstattungspraktiken wird jedoch im Laufe der Zeit erwartet. 81 % der untersuchten Banken haben ihre Nachhaltigkeitsberichte 2022 einer freiwilligen Prüfung unterzogen.

Des Weiteren wird in der Studie auf die Integration von ökologischen, sozialen und governance-bezogenen (ESG) Aspekten in das Geschäftsmodell der Banken eingegangen. Unterschiede können beim Grad der ESG-Integration beobachtet werden. Nachhaltigkeit kann entweder als Ergänzung zum etablierten Leistungsangebot implementiert sein, als eigenes Segment im Portfolio stehen oder als originäres Geschäftsmodell fungieren. Bisher gibt es in Österreich kein Bankinstitut, bei dem Nachhaltigkeit tatsächlich den Wesenskern des Geschäftsmodells darstellt. Die Studie zeigt jedoch, dass 62 % der österreichischen Banken großes Potenzial zur Geschäftserweiterung in ESG sehen und eine zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit in den Geschäftsmodellen erwartet wird.

Die Studie betont auch, dass ESG neben Chancen auch Herausforderungen für Banken mit sich bringt. Der steigende regulatorische Fokus zwingt Banken dazu, ihre Strategien, Geschäftsmodelle, Governance-Strukturen und ESG-Risikosteuerung zu überdenken und anzupassen. Es wird jedoch betont, dass die Weiterentwicklung dieser Aspekte nicht den Aufbau neuer Steuerungssysteme erfordert, sondern die Anpassung und Integration von bestehenden Tools, Methoden und Prozessen.

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Ein weiteres Thema, das in der Studie behandelt wird, sind grüne Kredite. Bei der Finanzierung von technologischen Umbrüchen stehen Banken vor besonderen Herausforderungen, da Investitionsvorhaben in neue Technologien und Verfahren oft mit höheren Risiken verbunden sind. Banken müssen daher besondere Risikobewertungen vornehmen.

Die Studie zeigt, dass 69 % der befragten Bankvorstände es herausfordernd bis kritisch sehen, ob das Pariser Klimaziel erreicht werden kann. Dieses Ziel sieht die Begrenzung des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 °C vor. Es wird erwartet, dass im Laufe der Zeit eine Harmonisierung in den Berichterstattungspraktiken der österreichischen Banken erfolgen wird.

Insgesamt gibt die KPMG Studie einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen, Chancen und Herausforderungen im österreichischen Bankensektor im Zusammenhang mit der ESG-Transformation. Weitere Informationen sowie die vollständige Studie können auf der Website des KPMG Newsrooms heruntergeladen werden.

Folgende Tabelle zeigt einen Überblick über die Ergebnisse der Studie:

Ergebnisse der Studie
- Heterogenes Bild der Nachhaltigkeitsberichterstattung der österreichischen Banken
- 81 % der untersuchten Banken haben ihre Nachhaltigkeitsberichte 2022 einer freiwilligen Prüfung unterzogen
- 62 % der österreichischen Banken sehen großes Potenzial zur Geschäftserweiterung in ESG
- 69 % der befragten Bankvorstände sehen es herausfordernd bis kritisch, ob das Pariser Klimaziel erreicht werden kann
- Eine Harmonisierung in den Berichterstattungspraktiken wird im Laufe der Zeit erwartet

Diese Ergebnisse zeigen den aktuellen Stand und die zukünftigen Entwicklungen im Bankensektor Österreichs im Zusammenhang mit der ESG-Transformation.



Quelle: KPMG Austria GmbH / ots

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