In einem mit Spannung erwarteten Parteitag in Reutlingen haben die baden-württembergischen Grünen am Samstag ihre Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl gewählt: Die neue Co-Bundesvorsitzende Franziska Brantner erhielt beeindruckende 92,35 Prozent der Stimmen, während ihre Vorgängerin Ricarda Lang mit 94,36 Prozent den zweiten Platz auf der Landesliste sicherte. Beide Politikerinnen riefen die Delegierten dazu auf, sich für die Anliegen der Bürger einzusetzen und die Herausforderungen in den Bereichen Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit klar zu adressieren, wie die FAZ berichtete.
Ein starkes Duo für den Wahlkampf
Cem Özdemir, der langjährige Minister und nunmehrige Spitzenkandidat für die grün-schwarze Koalition, kündigte an, dass er die Wähler im nächsten Jahr herzlich um ihre Stimmen bitten werde. Bei seiner letzten Rede in dieser Funktion machte er deutlich, dass die Grünen bereit sind, auch mit der Union über eine mögliche Zusammenarbeit zu verhandeln. „Wohlstand muss zuerst geschaffen werden, bevor er verteilt werden kann“, drängte er, und setzte sich klar gegen eine einseitige Sozialpolitik ein. Özdemir äußerte auch Bedenken hinsichtlich der Verkehrspolitik, insbesondere in Bezug auf die CSU, und stellte klar, dass kein CSU-Politiker künftig das Verkehrsministerium übernehmen darf, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete.
Mit den Herausforderungen steigender Lebenshaltungskosten und dem Druck auf soziale Gerechtigkeit müssen die Grünen, so betonten Brantner und Lang, aus ihrer „Blase“ herauskommen und echte Lösungen für die Bürger bieten. „Nabelschau ist niemals ein guter Ausgangspunkt für Politik“, warnte Lang und forderte eine direkte Ansprache der Wähler. Dabei müsse die Partei auch die digitalen Möglichkeiten für eine vereinfachte Verwaltung in den Vordergrund rücken, um den Alltag der Bürger zu erleichtern. Diese klare Fokussierung auf die Bedürfnisse der Wählerschaft könnte entscheidend für den Erfolg der Grünen im kommenden Wahlkampf sein.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung