
Die Führungspositionen in Österreichs größten Unternehmen bleiben auch im Jahr 2025 stark männerdominiert. Laut dem neuen Bericht von arbeiterkammer.at kommt der Frauenanteil in den Vorständen auf erschreckende 13,8 Prozent. Bei den börsennotierten Unternehmen zeigt sich das Bild noch düsterer: Hier sind lediglich 28 Frauen unter 218 Vorstandsmitgliedern, was einen Frauenanteil von mickrigen 12,8 Prozent bedeutet. Simone Hudelist, Studienautorin der AK Wien, kritisiert: „Zehn der 69 börsennotierten Unternehmen sind in beiden Gremien männlich besetzt“. Dies stellt einen gravierenden Rückstand im Vergleich zu Deutschland dar, wo der Frauenanteil in DAX-unternehmen bereits bei 25,7 Prozent liegt.
Neues Gesetz und bestehender Handlungsbedarf
Ein neuer Gesetzesvorschlag sieht nun eine verbindliche Frauenquote für Vorstände börsennotierter Unternehmen vor: Bei Vorständen mit mehr als zwei Mitgliedern muss künftig mindestens eine Frau vertreten sein. Das ist laut Hudelist ein positiver Schritt, jedoch bleibt die Frage, ob diese Maßnahmen ausreichen, um die Gleichstellung voranzutreiben, zumal Unternehmen mit über 1.000 Beschäftigten von dieser Regelung nicht betroffen sind. Der Bericht von ots.at fordert daher eine Erweiterung der Regelung sowie Bonusanreize für das Management zur Erhöhung von Frauen in Führungspositionen.
Die Auswirkungen der seit 2018 geltenden Quotenregelung für Aufsichtsräte sind bereits spürbar: Der Frauenanteil in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen ist von 22,4 auf 38 Prozent gestiegen. Dennoch zeigt die Tatsache, dass die Unternehmensführung nach wie vor eine Männerdomäne ist, wie dringlich neue Maßnahmen ergriffen werden müssen, um echte Gleichstellung in der Wirtschaft zu erzielen.
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