Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck sieht die kommenden Wahlen in Deutschland als eine entscheidende Richtschnur, insbesondere mit Blick auf Migration und Wirtschaftsfragen. In einem Gespräch mit Radio Vatikan erklärte er, dass diese Themen die politischen Diskussionen in Deutschland und Europa dominieren. „Alles andere ist dem untergeordnet“, so Overbeck. Die Bundestagswahl am 23. Februar bezeichnete er als „bedeutsame Wahl in einem historischen Moment“ und merkte an, dass sich die politischen Rahmenbedingungen stark gewandelt haben. Die Menschen seien zunehmend beunruhigt über die wirtschaftlichen Umwälzungen und die Integration von Migranten, was direkte Auswirkungen auf ihren Alltag habe. Über Veränderungen in der deutschen Wirtschaft hatte Overbeck „große wirtschaftliche Umwälzungsprozesse“ beobachtet, die für viele Menschen spürbare Folgen haben würden, wie aus kathpress.at berichtet.
Overbeck plädiert für eine „Neujustierung des Staatswesens“, bei der Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Parlamentarismus wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden müssen. Er äußerte Besorgnis über den aktuellen politischen Diskurs, der oft von autoritären Tendenzen geprägt sei. In diesem Zusammenhang betonte er den Wert von Menschenwürde und Menschenrechten und sprach von der Notwendigkeit, Migranten zu unterstützen und den Integrationsdiskurs von politischen Spielchen zu befreien. Laut Vatican News ist es kritisch, dass die Kirchen als moralische Stimme wahrgenommen werden und einen klaren Standpunkt einnehmen, auch wenn dies zu politischer Resonanz führt.
Darüber hinaus äußerte Overbeck, dass auch die internationale Lage, insbesondere der Krieg in der Ukraine, weitreichende Folgen für die Migration und die deutschen Wahlen haben könnte. Der Bischof machte deutlich, dass die Veränderungen für Deutschland und Europa in einer historischen Phase gravierend sind und appellierte an die Verantwortung, die nun notwendig sei, um sowohl nationale als auch internationale Herausforderungen zu bewältigen.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung
