Der britische Mineralölkonzern Prax hat die Anteile des Energieriesen Shell an der PCK-Raffinerie in Schwedt übernommen. Diese Entscheidung kommt nach langen Verhandlungen, in denen Shell versucht hat, sich aus der Raffinerie zurückzuziehen. Während Shell seine Minderheitsbeteiligung von 37,5 Prozent verkauft hat, bleibt die Mehrheit von 54 Prozent im Besitz des russischen Staatskonzerns Rosneft, der weiterhin unter Treuhandverwaltung steht, wie rbb24 berichtet.
Verkauf und strategische Bedeutung
Die Ankündigung zeigt, dass Shell den Rückzug aus dem Raffineriegeschäft konsequent verfolgt, was als Teil einer globalen Strategie betrachtet wird, die seit längerem geplant ist. Dies wird jedoch nicht ohne Herausforderungen bleiben, da die Bundesregierung weiterhin die Kontrolle über die Raffinerie durch die Treuhandverwaltung der Bundesnetzagentur aufrechterhalten muss. Der Kauf von Prax sichert zwar einen Teil der heimischen Kraftstoffversorgung, aber das grundlegende Russland-Problem besteht fort, da die PCK nach wie vor stark von Rosneft abhängig ist. Der Treuhänder der Bundesregierung will über die künftige Nutzung der Raffinerie wohl erst später entscheiden, so wie es auch Welt berichtete.
Obwohl der Kaufpreis für die Shell-Anteile nicht veröffentlicht wurde, könnte dieser Schritt eine strategische Erweiterung für Prax darstellen, das zuvor bereits die Oil! Tankstellen GmbH übernommen hat und nun eine größere Präsenz auf dem deutschen Markt anstrebt. Bedenkt man, dass die Raffinerie nicht nur den Nordosten Deutschlands, einschließlich Berlin, versorgt, ist ihre zukünftige Stabilität entscheidend für die Energieversorgung des Landes. Prax plant, weiterhin Rohöl für die Raffinerie einzukaufen und die Produkte über ihr Handelsnetz zu vertreiben, was die voraussichtliche Kontinuität der Versorgung unterstreicht.
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