Vatikanstadt, 08.12.2024 – Papst Franziskus hat in einer bewegenden Predigt im Petersdom am Hochfest der Unbefleckten Empfängnis eindringlich vor Konsumdenken und dem egoistischen Lebensstil vieler wohlhabender Länder gewarnt. „Was nützt das starke finanzielle Wachstum der wohlhabenden Länder, wenn dann die halbe Welt an Hunger und Kriegen stirbt und die anderen gleichgültig zusehen?“, fragte er vor rund 5.500 Gläubigen. Bei dieser Messe feierte der Papst auch die Ernennung von 21 neuen Kardinälen, die aus verschiedenen Teilen der Welt angereist waren, um seine Botschaft zu hören und ihm in seinem pastoralen Dienst zu unterstützen, wie KAP berichtete.
Ein Aufruf zur Solidarität
Franziskus betonte, dass viele Menschen in der heutigen Welt flüchtige Beziehungen pflegen und sich in einer „Selbstgenügsamkeit“ verlieren, die zu einer inneren Leere führe. Diese Verdrossenheit gegenüber den wahren Werten des Lebens, so der Papst, behindere die Fähigkeit zur Empathie und hinderte die Menschen daran, echte Verbindungen zu anderen aufzubauen. „Was nützt es, um die Welt zu reisen, wenn jede Begegnung auf die Emotion eines Augenblicks reduziert wird?“, stellte er fest. Zudem hob er Maria als Vorbild für selbstlose Liebe hervor und forderte die Gläubigen auf, sich ihre Tugenden zu eigen zu machen und aktiv an der Verbesserung der Welt mitzuwirken. „Wir brauchen nicht mehr Besitz, sondern offene Herzen und Hände, die bereit sind, zu geben“, mahnte er, während er den neuen Kardinälen eine zentrale Rolle im globalen kirchlichen Auftrag zuwies, wie Vatican News berichtete.
Der 87-jährige Papst wirkte während der Messe sichtbar erschöpft und leidend, nachdem er sich bei einem Sturz am Kinn verletzt hatte. Er wird in zehn Tagen 88 Jahre alt und plant bereits seinen traditionellen Blumenbesuch an der Mariensäule in Rom. Trotz seiner körperlichen Herausforderungen blieb Franziskus bestimmt und rief die Gemeinde in seiner bewegenden Ansprache dazu auf, die Feiertage nicht nur als besonderen Anlass, sondern als Aufforderung zur gesellschaftlichen Verantwortung zu sehen.
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