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Klimakrise und Ethik: Papst fordert neuen Dialog für die Rettung der Welt

Die Päpstliche Akademie für das Leben hat sich unter der Leitung von Papst Franziskus grundlegend weiterentwickelt. Prof. Matthias Beck, ein renomierter Moraltheologe und Bioethiker, erklärte in einem Interview mit der Kathpress, dass die Akademie in ihrer Methodik und inhaltlichen Ausrichtung verbessert wurde. Beck, der seit 2013 Mitglied der Akademie ist, betonte, dass durch die Ernennung von Erzbischof Vincenzo Paglia zum Präsidenten eine wichtige Personalentscheidung getroffen wurde. Ein entscheidender Schritt in der Arbeitsweise der Akademie sei es, zunächst den naturwissenschaftlichen Befund zu erheben, bevor ethische Schlussfolgerungen gezogen werden. Dies sei bei der Gestaltung des aktuellen Jahreskongresses hervorgehoben worden.

Wissenschaft & Ethik im Dialog

Zentrale Themen des Kongresses waren die Fragilität der Welt und das Verhältnis zwischen Naturwissenschaften und Theologie, insbesondere in Bezug auf Genetik und Klimawandel. Der Kongress, dessen Höhepunkt ein interdisziplinärer Dialog über die Frage „Was/Wer wird die Welt retten?“ war, hat betont, dass ein klarer analytischer Ansatz in den Naturwissenschaften unerlässlich ist, um die Herausforderungen der Erderwärmung zu bewältigen. Dies wurde als notwendig erachtet, um sowohl die Probleme zu verstehen als auch die „Bekehrung des Menschen“ zu fördern. Der Papst selbst sendete eine eindringliche Botschaft aus dem Gemelli-Krankenhaus und beschrieb die gegenwärtige Weltlage als von einer „Polykrise“ geprägt, die durch Kriege, Klimawandel und Epidemien bestimmt wird.

Parallel dazu äußerte sich der renomierte Ökonom und Nobelpreisträger Amartya Sen in seinem jüngsten Essayband „Die Welt teilen: Sechs Lektionen über Gerechtigkeit“ zu den globalen missständen. Sen argumentiert, dass die Vorteile der Globalisierung noch nicht alle Menschen erreicht haben und fordert gerechte Handelsvereinbarungen, um wirtschaftliche Ungleichheit zu verringern. Kritiker der Globalisierung seien oft blind für ihre Vorteile, was die Notwendigkeit internationaler Regelungen unterstreiche. Er hebt hervor, dass die Bekämpfung von Armut und Ungerechtigkeit nicht die Abschaffung der Marktwirtschaft erfordert, sondern vielmehr gezielte Reformen innerhalb dieses Systems. Damit wird ein universeller Dialog zwischen Wissenschaft, Ethik und Wirtschaftsordnung angestoßen, der in heutiger Zeit von größter Relevanz ist.

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Genauer Ort bekannt?
Rom, Italien
Beste Referenz
kathpress.at
Weitere Quellen
itgg-berlin.de

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