
Die Parlamentswahl in Grönland am 11. März 2025 hat die internationale Aufmerksamkeit auf die geopolitisch sensible Region gelenkt. Diese Wahl war besonders brisant, da US-Präsident Donald Trump mehrfach den Wunsch geäußert hatte, Grönland in die USA einzugliedern, was von den Grönländern weitgehend abgelehnt wurde. Laut Umfragen lehnten 85 Prozent der Bevölkerung den Beitritt zu den Vereinigten Staaten ab, was eine klare Botschaft an die Welt sendet. Die Wahllokale verlängerten ihre Öffnungszeiten aufgrund des großen Andrangs, da 40.500 von knapp 57.000 wahlberechtigten Grönländern zur Abstimmung aufgerufen waren, so wie vienna.at berichtete.
Die Ergebnisse der Wahl zeigen einen dramatischen Wandel: Die Demokraatit unter Jens Frederik Nielsen haben einen Erdrutschsieg erzielt und sind somit die neue stärkste Kraft im grönländischen Parlament. Die vorherige Regierungspartei Inuit Ataqatigiit landete überraschend auf dem dritten Platz, während die Naleraq, die ihr Ergebnis verdoppeln konnte, den zweiten Platz belegte. Die Ergebnisse belegen auch das Scheitern der ehemals führenden Siumut, die ihr Ergebnis erheblich halbiert hat. Die neue Separatistenpartei Qulleq trat ebenfalls an, verfehlte aber den Einzug ins Parlament. Berichten zufolge zeigt die Wahl einen klaren Trend hin zu einem Wunsch nach Veränderung in der grönländischen Politik, was die Wikipedia als Teil eines größeren Unabhängigkeitsgedankens einordnet.
Außer den Wahlentscheidungen sorgten die Entwicklungen rund um Trump für Unruhe. Seine Aussagen, Grönland als US-Territorium zu integrieren, wurden als respektlos wahrgenommen, was Ministerpräsident Egede scharf kritisierte. In einer internationalen politischen Atmosphäre, in der den USA ein zunehmendes Interesse an Grönland nachgesagt wird, führte dies zu Besorgnis über mögliche Einmischungen in den Wahlprozess. Der dänische Geheimdienst warnte vor ausländischen Einflussnahmen, was zu strikteren Regeln für Parteispenden führte. Diese Wahl hat somit nicht nur Einfluss auf die grönländische Innenpolitik, sondern spiegelt auch die komplexen geopolitischen Spannungen wider, denen die Region ausgesetzt ist.
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