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Dominikanische Republik: bis zu 10.000 Haitianer pro Woche abgeschoben

Massive Deportationen von bis zu 10.000 haitianischen Migranten pro Woche starten in der Dominikanischen Republik, während die Gewalt in Haiti ausufernd ist – was plant Präsident Abinader?

Santo Domingo, Dominikanische Republik (AP) — Die dominikanische Regierung hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass sie massive Abschiebungen von Haitianern, die illegal im Land leben, einleiten wird. Bis zu 10.000 Personen sollen wöchentlich abgeschoben werden.

Gründe für die Abschiebungen

Regierungssprecher Homero Figueroa erklärte gegenüber Journalisten, dass die Entscheidung getroffen wurde, nachdem ein „Übermaß“ an haitianischen Migranten in der Dominikanischen Republik festgestellt wurde, die sich die Insel Hispaniola mit Haiti teilt.

Hintergrund und aktuelle Situation

Figueroa wies darauf hin, dass die Behörden einen Anstieg haitianischer Migranten beobachtet haben, während eine von der UN unterstützte Mission in Haiti, die gegen Ganggewalt kämpft, ins Stocken geraten ist. Er erwähnte auch, dass die Behörden sich darauf geeinigt haben, die Grenzkontrollen und -überwachung zu verstärken, ohne jedoch Einzelheiten zu nennen.

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Zahlen zu Abschiebungen

Im vergangenen Jahr hat die Dominikanische Republik mehr als 174.000 Personen, die sie als Haitianer bezeichnet, abschoben. In der ersten Jahreshälfte wurden mindestens 67.000 weitere Personen ausgewiesen.

Menschenrechtsbedenken

Aktivisten kritisieren seit langem die Regierung von Präsident Luis Abinader wegen vermeintlicher Menschenrechtsverletzungen gegenüber Haitianern und Menschen haitianischer Abstammung, die in der Dominikanischen Republik geboren wurden. Abinader hat jedoch jegliches Fehlverhalten bestritten.

Internationale Reaktionen und Sicherheitslage in Haiti

Die Ankündigung am Mittwoch erfolgt eine Woche nachdem Abinader bei der UN-Vollversammlung erklärte, dass er „drastische Maßnahmen“ ergreifen werde, falls die Mission in Haiti scheitert. Diese Mission wird von fast 400 Polizisten aus Kenia geleitet, unterstützt von rund zwei Dutzend Polizeibeamten und Soldaten aus Jamaika sowie zwei hochrangigen Militärangehörigen aus Belize. Die USA haben gewarnt, dass der Mission Personal und Mittel fehlen, und drängen stattdessen auf eine UN-Friedensmission.

Gangs und die humanitäre Krise in Haiti

In Haiti kontrollieren Gangs 80 % der Hauptstadt Port-au-Prince. Die Gewalt hat in den letzten Jahren nahezu 700.000 Haitianer obdachlos gemacht, während Tausende andere das Land verlassen haben.


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Quelle
edition.cnn.com

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