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Im Prozess um den Wirecard-Skandal bahnt sich eine Entscheidung an, die für Markus Braun, den ehemaligen CEO des gescheiterten Zahlungsdienstleisters, schwerwiegende Konsequenzen haben könnte. Laut Berichten von vienna.at könnte das Gericht angesichts der vorliegenden Beweise eine Freiheitsstrafe von zehn bis 15 Jahren für Braun in Betracht ziehen. Der Österreicher sitzt seit viereinhalb Jahren in Untersuchungshaft und sieht sich mit zahlreichen Vorwürfen konfrontiert, darunter Bilanzfälschung und Betrug.
In der ursprünglichen Klage wurden 43 Vorwürfe gegen Braun erhoben, doch nun könnten einige davon fallen gelassen werden, was Prozessbeobachter als Vorboten eines harten Urteils werten. Der DAX-Konzern Wirecard kollabierte im Juni 2020, als auf Treuhandkonten in Asien 1,9 Milliarden Euro fehlten. Staatsanwaltschaft und Insolvenzverwalter gehen davon aus, dass es sich um eine Erfindung handelt, die Anleger und Banken Milliarden gekostet hat, wie auch faz.net berichtet. Die Anklage wirft Braun und seinen Mitangeklagten vor, die Commerzbank und andere Geldgeber mit falschen Angaben in die Irre geführt zu haben.
Protest der Verteidigung
Das Gericht plant, den Prozess nicht unnötig zu verlängern; die Obergrenze für die Gesamtstrafe spielt eine wesentliche Rolle. Selbst bei maximaler Verurteilung könnte die Strafe aufgrund gesetzlicher Vorschriften nicht mehr als 15 Jahre betragen. Dies führt dazu, dass das Gericht die verbleibenden Anklagepunkte konzentriert auswertet, um auf eine zügige Urteilsfindung hinzuwirken. Ein Gutachter wird in den kommenden Tagen aussagen, und Experten rechnen bereits mit einem Gesamtschaden von rund 500 Millionen Euro, was die Schwere der verbleibenden Vorwürfe unterstreicht.
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