Ein 65-jähriger amerikanischer Tourist wurde in Japan festgenommen, weil er angeblich Buchstaben in ein Torii-Tor eines Schreins in Tokio geschnitzt hat.
Der Vorfall und die Festnahme
Der mutmaßliche Täter, Steve Lee Hayes, wurde am Mittwoch wegen Sachbeschädigung festgenommen, bestätigte ein Sprecher der Tokyoter Polizei gegenüber CNN. Berichten zufolge soll der Mann am Dienstag in einem Schrein im Stadtteil Shibuya in Tokio die Säule eines Torii-Tors beschädigt haben, indem er mit seinen Fingernägeln das Alphabet in das Holz schnitt.
Identifikation durch Überwachungskameras
Laut dem öffentlichen Rundfunk NHK wurden fünf Buchstaben — die vermutlich den Nachnamen des Touristen darstellen — in eine Torisäule des Meiji-Schreins eingraviert. Die Polizei identifizierte den Verdächtigen durch die Auswertung von Überwachungskameraaufnahmen und leitete eine Untersuchung ein.
Geschichte des Meiji-Schreins
Der Meiji-Schrein liegt in unmittelbarer Nähe des weitläufigen Yoyogi-Parks und wurde 1920 eingeweiht. Er ist Kaiser Meiji und Kaiserin Shoken gewidmet. Der Komplex wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört, aber in den 1950er Jahren wieder aufgebaut.
Strafen für Vandalismus
Der Verdächtige, der mit seiner Familie Japan besucht hat, sieht einer möglichen Strafe von bis zu drei Jahren Gefängnis oder einer Geldstrafe von bis zu 300.000 Yen (ca. 1.918 USD) wegen des mutmaßlichen Vandalismus entgegen.
Touristenvorfälle in Japan
Die Festnahme ist der jüngste Vorfall in einer Reihe von touristischen Zwischenfällen, die Schlagzeilen machten, während Japan Rekordzahlen an Besuchern verzeichnet. Anfang des Jahres erregte eine kleine Stadt am Fuße des Fuji internationalen Aufsehen, weil sie die Sicht auf das berühmte Wahrzeichen mit einer schwarzen Barriere versperrte, nachdem sie von fotohungrigen Touristen überrannt wurde. Einige Anwohner berichteten, dass die Besucher Müll hinterließen und Verkehrsregeln ignorierten, trotz der vorhandenen Schilder und Sicherheitskräfte.
Weitere Vorfälle mit Touristen
Im September berichtete die örtliche Polizei, dass ein 61-jähriger österreichischer Mann festgenommen wurde, weil er Sex auf dem Gelände eines Schreins in Kesennuma — einer kleinen Küstenstadt etwa 500 Kilometer nördlich von Tokio — hatte, und er sah sich Anklagen wegen der Missachtung eines Ortes der Anbetung gegenüber. Zudem wurde im Jahr 2023 ein 17-jähriger Kanadier zur Befragung gebracht, weil er angeblich einen Namen in eine Holzsäule eines UNESCO-geschützten Tempels in der historischen Stadt Nara, Japan, geschnitzt hatte, bestätigte die lokale Polizei.
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